Verpackungsmüll vermeiden – 5 Alltagstipps
Mülltrennung ist längst zur Selbstverständlichkeit geworden. Und was Entsorgungssysteme angeht, gehört Deutschland zu den Vorreitern. Statistiken besagen, dass inzwischen rund zwei Drittel des Hausmülls recycelt werden.
Doch das bringt letztlich wenig, wenn gleichzeitig immer mehr Abfall produziert wird. Aufwändige Mehrfachverpackungen, Einwegflaschen, Coffee-To-Go-Becher, Transportverpackungen bei Online-Bestellungen oder Getränkedosen sind nur ein paar Beispiele für Dinge, die die Müllberge wachsen lassen.
Ein besonderes Problem in diesem Zusammenhang ist der Plastikmüll. Denn Kunststoffe bauen sich nur sehr langsam ab. Je nach Kunststoffart und Umgebung dauert der Abbau mehrere Jahrzehnte, teils sogar Jahrhunderte. Dabei zerfällt das Plastik in winzig kleine Partikel, die in großen Mengen in die Meere gelangen.
Fische und andere Meeresbewohner, aber auch Vögel verschlucken die Kunststoffteilchen und verenden nicht selten qualvoll. Über die Nahrungskette finden sich mikroskopisch kleine Kunststoffteilchen, das sogenannte Mikroplastik, früher oder später aber auch auf unseren Tellern wieder. Interessante Infos über Plastik stellt beispielsweise das Bundesumweltamt auf seiner Internetseite zur Verfügung.
Natürlich wäre es falsch, Kunststoff zu verteufeln. Denn das Material hat durchaus seine Vorteile. Aber das Ziel muss sein, unnötigen Plastikmüll zu vermeiden. Doch das ist leichter gesagt, als getan. Denn die meisten Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs werden verpackt verkauft.
Dem Verbraucher bleibt somit oft gar nichts anderes übrig, als zu verpackter Ware zu greifen. Und auf die Art, wie die Sachen verpackt sind, hat er wenig Einfluss. Entscheidet der Hersteller, sein Produkt portionsweise in Folie einzuschweißen und das Ganze in eine weitere Unverpackung zu stecken, ist das eben so.
Trotzdem heißt das nicht, dass der Verbraucher gar nichts tun kann. Ganz im Gegenteil kann jeder seinen Beitrag gegen die Plastikberge leisten und zumindest ein Stück weit unnötigen Verpackungsmüll vermeiden. Wir haben fünf Alltagstipps zusammengestellt, die sich auch wirklich umsetzen lassen.
Inhalt
Tipp Nr. 1: Eine eigene Einkaufstasche mitnehmen.
In vielen Geschäften gibt es inzwischen Alternativen zur normalen Plastiktüte. Neben Stoffbeuteln und Einkaufstaschen aus Polyester sind das beispielsweise Tüten aus Bio-Kunststoffen oder Papier. Doch Bio-Kunststoff- und Papiertüten sind längst nicht so umweltfreundlich wie ihr Ruf. Besser und unterm Strich auch kostengünstiger ist, sich einen Einkaufskorb oder eine größere Einkaufstasche zu besorgen und diese zu verwenden.
Fällt der Einkauf dann doch einmal größer aus als geplant und muss an der Kasse eine Tüte dazugekauft werden, muss sie nicht gleich entsorgt werden. Ist die Tüte sauber und intakt, spricht überhaupt nichts dagegen, sie mehrfach zu nutzen.
Tipp Nr. 2: Auf zusätzliche Plastikbeutel verzichten.
Oft sind Obst und Gemüse bereits abgepackt, in Kunststoffbeuteln, Plastiknetzen oder einer Pappschale und Folie. Das gilt für konventionelle Ware genauso wie für Bio-Produkte. Als Alternativen gibt es aber meist auch lose Ware. Sie bietet den Vorteil, dass der Verbraucher die Produkte selbst auswählen kann und nur soviel davon kaufen muss, wie er braucht.
Oft landet lose Ware dann aber in den sogenannten Hemdchentütchen. Dabei sind zusätzliche Plastikbeutel in vielen Fällen überflüssig. Denn Obst und Gemüse bringt durch seine Schale schon eine natürliche Verpackung mit. Zudem werden die Produkte zu Hause ohnehin noch geputzt oder gewaschen, geschält und oft gekocht. Und auf das Band können Karotten, Äpfel, Tomaten & Co. auch lose gelegt werden.
Wer nicht auf eine Verpackung verzichten möchte, findet mit kleinen Zugbeuteln aus Stoff eine gute Alternative. Sie eignen sich neben Obst und Gemüse auch für trockene Produkte wie beispielsweise Brot und Brötchen. Zugbeutel gibt es fertig zu kaufen. Wer nähen kann, kann sich die Beutel aber auch aus Stoffresten selbst anfertigen.
Tipp Nr. 3: Mehrweg- und Nachfüllpackungen kaufen.
Das Leitungswasser in Deutschland ist Trinkwasser mit einer hohen Qualität. Es wird weit strenger und umfangreicher kontrolliert als Mineralwasser. Trinkt der Verbraucher Leitungswasser, vermeidet er nicht nur Verpackungen, sondern spart sich gleichzeitig das Schleppen und auch Geld. Bei anderen Getränken sollte der Verbraucher auf Mehrwegflaschen aus PET oder Glas zurückgreifen.
Neben Getränken gibt es im Supermarkt viele andere Produkte mit Alternativen zu Plastikverpackungen. Milch, Sahne und Joghurt, Essig und Öl oder Senf beispielsweise sind auch in Glas erhältlich.
Teils handelt es sich sogar um Mehrwegsysteme. Bei Kosmetika und Reinigungsmitteln wiederum werden häufig Nachfüllverpackungen angeboten. Sie vermeiden den Müll zwar nicht, verringern aber zumindest die Abfallmenge. Und kostengünstiger sind die Nachfüllpackungen obendrein.
Tipp Nr. 4: Eigene Verpackungen benutzen.
Eigene Verpackungen in den Supermarkt mitzubringen, ist mitunter ein heikles Thema. Denn eigentlich verbieten die strengen Hygienevorschriften fremde Materialien hinter der Theke. Die Behälter könnten nämlich verunreinigt sein und so Keime auf die Lebensmittel übertragen. Ein ausdrückliches Verbot gibt es aber nicht.
Deshalb handhaben Lebensmittelhändler das Thema unterschiedlich. So wird Ware wie beispielsweise Brot manchmal über die Ladentheke gereicht und der Verbraucher kann sein Brot dann selbst in seinen mitgebrachten Beutel stecken. In anderen Fällen steht ein Tablett bereit. Hier stellt der Verbraucher seinen Behälter ab, so dass sein Behälter nur mit dem Tablett, aber nicht mit der Theke, den Händen des Verkäufers oder der Ware in der Auslage in Kontakt kommt. Lehnt der Händler ab, eigene Behälter zu befüllen, muss der Verbraucher das allerdings akzeptieren.
Deutlich einfacher gestaltet sich die Sache bei Kaffee und anderen Getränken zum Mitnehmen. Inzwischen gibt es viele Cafés und Bäckereien, die mitgebrachte Becher befüllen. Manchmal gibt es sogar einen Rabatt. Es lohnt sich also, nachzufragen.
Tipp Nr. 5: Verpackungsfreie Geschäfte ausprobieren.
In Bio- und Hofläden, aber auch auf dem Wochenmarkt wird oft unverpackte Ware angeboten. Daneben gibt es immer mehr verpackungsfreie Geschäfte. Ihr Konzept beruht darauf, dass auf Einwegverpackungen komplett verzichtet wird. Das Sortiment umfasst Produkte aller Art, von Obst und Gemüse über Müsli, Kaffee, Tee, Reis, Nudeln und Gewürzen bis hin zu Putzmittel und Kosmetika. Dabei werden die Waren lose angeboten und in der Menge, die der Verbraucher möchte, in Behälter und Gefäße abgefüllt.
Seine Behälter bringt der Verbraucher selbst mit. Besondere Standard-Gefäße sind dabei nicht notwendig, denn die Behälter werden an der Kasse abgewogen. Für Spotankäufe halten die Geschäfte aber meist auch Mehrwegbehälter zum Kaufen bereit.
Inwieweit verpackungsfreie Geschäfte eine Alternative sein können, muss jeder für sich selbst entscheiden. Denn in den Geschäften sind nicht alle Produkte erhältlich und nicht jeder hat so einen Laden überhaupt in seiner Nähe. Zudem muss der Verbraucher vorher planen, was er kaufen will, und dann die entsprechenden Behälter mitnehmen. Das Ausprobieren solcher Läden lohnt sich aber auf jeden Fall.
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Thema: Verpackungsmüll vermeiden – 5 Alltagstipps
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