Unkrautfolie verlegen – Infos und Tipps, 2. Teil

Unkrautfolie verlegen – Infos und Tipps, 2. Teil

Unkraut interessiert sich weder für die Jahreszeit noch für die optischen Wünsche des Gärtners an seine Beete mit Nutz- oder Zierpflanzen. Stattdessen wächst es einfach. Für den Gärtner wiederum bedeutet das, dass er ständig damit beschäftigt ist, Unkraut zu entfernen. Die rettende Lösung kann dann Unkrautfolie sein. Sie sorgt als Sperre dafür, dass das Unkraut nicht an die Oberfläche gelangt.

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Unkrautfolie verlegen - Infos und Tipps, 2. Teil

Und weil chemische Unkrautvernichter dadurch überflüssig werden, schont sie die Umwelt und gibt dem Gärtner das gute Gefühl, dass sein Obst und Gemüse direkt von der Pflanze in den Mund wandern kann.

Doch die Auswahl an Folien ist groß und die Handhabung wirft oft Fragen auf. In einem zweiteiligen Beitrag haben wir deshalb Infos und Tipps rund ums Verlegen von Unkrautfolie zusammengestellt.

Dabei haben wir im 1. Teil erklärt, was Unkrautfolie von Unkrautvlies unterscheidet, wie die Folie genau wirkt und wo sie eingesetzt werden kann.

Hier ist der 2. Teil!:

Welche Unkrautfolie eignet sich wofür?

Wie ausgeprägt der Befall mit Unkraut ist, ist je nach Garten und Bereich verschieden. Während in manchen Bereichen nur wenig Unkraut wächst, wuchert es an anderen Stellen stark. Bei der Auswahl einer Unkrautfolie ist der Befall ein wichtiges Kriterium. Denn je dicker die Folie ist, desto effektiver und auch langlebiger ist sie.

Im Handel wird Unkrautfolie in vier verschiedenen Stärken angeboten:

  • Unkrautfolie mit einer Stärke von 50 g/m2ist für Nutzgärten vorgesehen. Möchte der Gärtner Obst und Gemüse anbauen, hält die Folie das Unkraut zurück und trägt so zu gepflegten Beeten bei. Der Preis bewegt sich, je nach Breite der Folie, in einem Rahmen zwischen 70 und 95 Cent pro Meter.

  • Unkrautfolie in einer Stärke von 80 g/m2trennt das Erdreich zuverlässig von der darüber liegenden Schicht aus Mulch oder Kies. Sie verhindert, dass das Unkraut feste Wurzeln schlagen kann. Diese Unkrautfolie eignet sich sowohl für Nutz- und Ziergärten als auch für Kieswege. Preislich liegt die Folie bei 1,25 bis 1,55 Euro pro Meter.

  • 120 g/m2 starke Unkrautfolie ist vor allem für Steingärten, Hänge und Wege vorgesehen. Sie verhindert das Wachstum auch von hartnäckigem Unkraut zuverlässig. Die Kosten belaufen sich auf 1,30 bis 1,80 Euro pro Meter.

  • Extra dicke Unkrautfolie mit einer Stärke von 150 g/m2bietet sich an, wenn der Befall mit Unkraut sehr stark ist oder der Gärtner einfach auf Nummer sicher gehen möchte. Die Folie in Profi-Qualität ist sehr effektiv, langlebig und kann neben Beeten auch auf befahrenen Wegen verlegt werden. Für einen Meter dieser Folie sollte der Gärtner etwa 2,25 Euro einplanen.

Neben der Folie braucht der Gärtner noch kleine Erdhaken. Sie bestehen aus UV-beständigem Kunststoff und stellen sicher, dass die Unkrautfolie nicht verrutscht. Ein Erdanker kostet um die 10 Cent.

Neben hochwertigen Unkrautfolien aus dem Fachhandel sind auf dem Markt auch wesentlich preiswertere Folien erhältlich. Allerdings ist es keine gute Idee, am falschen Ende zu sparen.

Denn bei sehr günstigen Folien handelt es sich oft um simple Plastikfolien, die lediglich perforiert sind. Solche Folien sind häufig nicht reißfest und nicht luftdurchlässig genug. Die Folge ist, dass sich unter solchen Folien gerne Schimmel bildet.

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Wie wird Unkrautfolie richtig verlegt?

Zunächst sollte der Gärtner die Fläche, auf der die Unkrautfolie verlegt werden soll, ausmessen. Dabei kann er ruhig etwas großzügiger vorgehen. Denn eine zu große Folie kann er immer noch abschneiden.

Doch wenn die Folie zu klein ist und die Fläche nicht ganz abdeckt, ist die Idee verfehlt. Unkrautfolie ist als Meterware auf Rollen und als zugeschnittene, gefaltete Plane in verschiedenen Formaten erhältlich.

Das Verlegen gestaltet sich dann wie folgt:

Die Fläche vorbereiten

Zunächst muss der Boden vorbereitet werden. Dafür im gesamten Bereich Unkraut, alte Wurzeln und Steine entfernen. Dann die Erde mit einer Hacke auflockern und bei Bedarf mit Humus oder Sand anreichern.

Anschließend die Fläche sorgfältig harken, damit sie glatt und eben ist. Optimal ist, wenn sich die Fläche nun ein paar Tage lang setzen kann. Soll es schneller gehen, kann der Gärtner die Unkrautfolie aber auch gleich auf der vorbereiteten Fläche verlegen.

Die Unkrautfolie verlegen

Das Verlegen beginnt in einer Ecke. Von hier aus die Unkrautfolie ausbreiten oder ausrollen und dabei darauf achten, dass die Folie möglichst faltenfrei auf dem Erdreich liegt. Ratsam ist außerdem, die Ränder gut abzudecken, damit später um das Beet herum kein Unkraut wuchert.

Stehen auf der Fläche Bäume oder Sträucher, die Folie von der Seite aus senkrecht einschneiden und um den Stamm herumlegen. Ist eine Unkrautfolie nicht breit oder lang genug, werden die Bahnen so verlegt, dass sie sich mindestens zehn Zentimeter überlappen.

An den Seitenkanten und auf einer Überlappung wird die Unkrautfolie mit Erdhaken fixiert. Dabei etwa alle 50 Zentimeter einen Haken setzen. Bei einer Beeteinfassung aus Stein kann die Folie auch einfach unter den Steinen eingeklemmt werden.

Die Pflanzen setzen

Ist die Unkrautfolie auf der gesamten Fläche verlegt, kann der Gärtner die neuen Pflanzen wie gewünscht verteilen. Dort, wo eine Pflanze eingesetzt werden soll, ein Kreuz in die Unkrautfolie einschneiden.

Dann die eingeschnittenen Kanten nach oben klappen und das Gewächs wie gewohnt einpflanzen. Anschließend die Folie wieder zurückklappen.

Auf der Folie sollte keine Erde liegen bleiben. Außerdem sollte die Folie möglichst eng an den Pflanzen anliegen.

Die Unkrautfolie abdecken

Damit die Folie nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, wird die Fläche zum Schluss abgedeckt. Dafür kann der Gärtner Rindenmulch, Holzspäne, Kies, Splitt oder Erde verwenden.

Für einen optimalen Schutz sollte die Schicht 5 bis 7 cm dick sein.

Das Abdecken der Folie hat nicht nur optische Gründe. Vielmehr schützt die Schicht die Folie vor UV-Strahlung. Dadurch bleibt die Folie deutlich länger dicht. Ohne eine Abdeckung müsste die Folie meist nach wenigen Jahren erneuert werden.

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Norbert Scheue, - Verfahrenstechniker Kunststoffe, Yvonne Niemann, - Mediengestalter in Digital u. Print, Gerd Vogel, PG Cutter und Werbetechniker, Youtuberin Sevilart (Deko- & Bastelvideos) sowie Ferya Gülcan, Künstlerin, Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, Christian Gülcan - Inhaber Marketing u. Medienagentur, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Anleitungen zum Thema Folien, Klebefolien, Kunststoffe, Etiketten und Aufkleber für Privat oder Gewerbe.

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