Anleitung: Schablonendruck mit Bucheinbandfolie
Bucheinbandfolie eignet sich hervorragend, um daraus Schablonen anzufertigen, die schlichten Textilien einen individuellen Look verleihen.
Ob T-Shirts, Hosen, Kissenhüllen, Tischdecken oder Stofftragetaschen: Viele Textilien, die einfach und ein bisschen langweilig daherkommen, lassen sich mit Druckmotiven aufpeppen und gleichzeitig in echte Unikate verwandeln. Dabei können auch ohne großes Zeichentalent Motive aller Art gestaltet werden.
Zahlen, Buchstaben und Schriftzüge kommen genauso in Frage wie Blumen, Ornamente oder bildliche Motive. Möglich wird das durch den Schablonendruck.
Der Schablonendruck gehört zum Indirektdruck, manchmal wird auch vom Negativdruck gesprochen. Das liegt daran, dass das Motiv nicht im eigentlichen Sinne auf den Stoff gedruckt wird. Stattdessen wird eine Schablone aufgelegt und die Innenflächen dieser Schablone werden mit Farbe aufgefüllt. Schablonen wiederum gibt es im Hobbybedarf fertig zu kaufen. Doch sie können auch selbst angefertigt werden.
Manchmal müssen sie das sogar, wenn ein ganz bestimmtes Motiv gedruckt werden soll. Und ein Material, das sich bestens für die selbstgemachten Schablonen eignet, ist Bucheinbandfolie.
Anders als Papier oder Karton weicht die Folie nämlich nicht durch. Als selbstklebende Folie haftet sie außerdem auf dem Stoff und muss deshalb nicht extra fixiert werden, damit nichts verrutscht. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Bucheinbandfolie zwar stabil, aber nicht zu fest ist.
Dadurch kann sie, anders als so manche Spezialfolie, leicht zugeschnitten und flexibel aufgelegt werden. Nicht zuletzt spricht auch der günstige Preis für die Bucheinbandfolie. Bleibt nur noch die Frage, wie der Schablonendruck mit Bucheinbandfolie denn funktioniert. Hier kommt die Anleitung!
Inhalt
Schablonendruck mit Bucheinbandfolie – die Materialien
- Bucheinbandfolie, selbstklebend
- gewünschtes Druckmotiv, selbst gezeichnet oder ausgedruckt
- Schere oder Skalpell
- Stoffmalfarbe
- Schwamm
- Folie, Plastiktüte oder Müllbeutel als Unterlage
Je nachdem, wie das Druckmotiv auf die Folie übertragen wird, werden außerdem ein Stift und Pauspapier oder ein Klebestift benötigt.
Schablonendruck mit Bucheinbandfolie – die Anleitung
Mittels Schablonendruck können die verschiedensten Motive auf Textilien und Stoffe gebracht werden. Allerdings sollte das ausgewählte Motiv eher schlicht sein. Optimal ist ein Motiv, das aus markanten Flächen oder dicken Linien besteht und ohne kleine Details auskommt.
Ausprobieren lässt sich ein Motiv mit einem Grafik- oder Fotobearbeitungsprogramm. Dazu wird das Motiv in eine Schwarz-Weiß-Grafik umgewandelt. Die schwarzen Flächen sind die Flächen, die später als Druckmotiv auf dem Stoff erscheinen. Auf diese Weise lässt sich übrigens auch ein Foto in eine Vorlage für die Schablone aufarbeiten. Ist das Motiv ausgesucht, kann es losgehen.
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Schritt: das Druckmotiv auf die Folie übertragen
Bucheinbandfolie hat eine Rückseite aus Papier und um die Schablone zu erstellen, muss das gewünschte Druckmotiv als erstes auf diese Rückseite der Bucheinbandfolie übertragen werden. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten. Wird das Motiv selbst entworfen und frei Hand gezeichnet, kann es mit einem wasserfesten Stift direkt auf das Schutzpapier gemalt werden.
Wer es sich leichter machen möchte, kann sein Druckmotiv am Computer entwerfen oder aus dem Internet herunterladen und ausdrucken. Anschließend kann das ausgedruckte Motiv mithilfe von Pauspapier auf die Folie übertragen werden. Ebenfalls möglich ist, das Motiv auf die Folienrückseite zu kleben. In diesem Fall ist aber wichtig, das bedruckte Papier mit reichlich Klebstoff zu fixieren, damit beim späteren Ausschneiden nichts verrutscht.
Achtung: Da auf der Rückseite der Folie gearbeitet wird, erscheint das gedruckte Motiv später spiegelverkehrt. Muss das Motiv in eine bestimmte Richtung verlaufen, wie beispielsweise bei einem Schriftzug, muss das Motiv deshalb seitenverkehrt auf die Folie übertragen werden.
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Schritt: die Schablone ausschneiden
Ist das Motiv auf die Folie übertragen, müssen die Innenflächen sorgfältig ausgeschnitten werden. Auf dem Stoff oder Kleidungsstück werden später nur die Innenflächen zu sehen sein. Wichtig ist deshalb, die Flächen sauber auszuschneiden und auf ordentliche Kanten zu achten.
Je nach Motiv kann es sein, dass einige Innenflächen Inseln haben. Bei Gesichtern oder Buchstaben wie dem A ist das beispielsweise der Fall. Beim Ausschneiden der Innenflächen fallen die Inseln weg. Beim A wäre dadurch beim Druck nur ein großes Dreieck auf Beinen zu sehen. Deshalb wird die Insel dann ebenfalls sorgfältig ausgeschnitten und später nach Augenmaß in der jeweiligen Innenfläche positioniert.
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Schritt: die Schablone auflegen
Der Stoff, der bedruckt werden soll, sollte zuvor einmal ohne Weichspüler in der Waschmaschine durchgewaschen werden. Bei einem neuen Stoff werden dadurch mögliche Appreturen entfernt, bei einem gebrauchten Stoff werden Waschmittelrückstände, Fett, Staub und Flecken gelöst. Das ist wichtig, damit die Stoffmalfarbe gut auf dem Stoff haftet. Nach dem Trocknen sollte der Stoff außerdem gebügelt werden, damit die Schablone eine ebene Auflagefläche bekommt.
Um die Arbeitsfläche zu schützen, wird sie mit Folie oder Zeitungspapier ausgelegt. Werden Textilien wie T-Shirts, Kissenhüllen oder Stofftragetaschen, die eine Vorder- und eine Rückseite haben, bedruckt, wird zusätzlich Folie zwischen die beiden Stofflagen gelegt. Die Folie verhindert, dass sich die Farbe unkontrolliert auf die Rückseite durchdrückt.
Nun kann die Schablone auf dem Stoff platziert werden. Dazu wird sie zunächst lose auf die gewünschte Stelle gelegt. Anschließend wird das Schutzpapier auf der Rückseite Stück für Stück abgezogen und die Folie gleichzeitig angedrückt. Wichtig ist, dass die Folie möglichst glatt und ohne Knicke oder Luftblasen auf dem Stoff auffliegt. Zum Schluss wird noch einmal flächig über die Folie gefahren, um sie glatt zu streichen und sicher zu fixieren. Gibt es bei einigen Innenflächen Inseln, werden diese kleinen Folienstücke ebenfalls aufgeklebt.
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Schritt: das Motiv drucken
Jetzt wird gedruckt. Dabei lässt sich die Stoffmalfarbe am besten mit einem kleinen Schwamm in die Innenflächen tupfen. Wichtig ist nämlich, dass nicht zu viel Farbe auf einmal aufgetragen wird. Sonst besteht die Gefahr, dass die Farbe unter die Schablone läuft und verschmiert. Gedruckt wird so: Das Schwämmchen wird in die Farbe getaucht und anschließend auf den Stoff getupft. Dabei werden die Innenflächen der Schablone nach und nach mit Farbe ausgefüllt, und zwar jeweils von der Mitte zu den Rändern hin. Das Auftupfen der Farbe mit einem Schwämmchen hat zudem den Vorteil, dass die Folie dabei automatisch auf den Stoff gedrückt wird. Im Ergebnis entstehen sehr saubere Ränder.
Je öfter das Schwämmchen auf den Stoff getupft wird, ohne neue Farbe aufzunehmen, desto feiner wird der Druck. Generell ist besser, weniger Farbe aufzutragen und dafür zwei oder drei Farbschichten übereinanderzulegen. Gleichzeitig lassen sich so aber auch Farbübergänge gestalten. Damit keine unerwünschten Farbmischungen entstehen, sollte die erste Farbe allerdings schon angetrocknet sein, bevor eine zweite Farbe aufgetupft wird. Sind alle Innenflächen der Schablone mit Farbe ausgefüllt, muss die Stoffmalfarbe trocknen.
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Schritt: die Farbe fixieren
Wenn die Stoffmalfarbe trocken ist, kann die Schablone vorsichtig abgezogen werden. Dann muss die Farbe nur noch fixiert werden. Wie das geht, steht auf der Verpackung. Meistens werden Stoffmalfarben durch Bügeln mit dem Bügeleisen fixiert. Fertig!
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Thema: Anleitung: Schablonendruck mit Bucheinbandfolie
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