Worauf es bei gelungenen Folien für Präsentationen ankommt
Die Ankündigung einer Präsentation löst selten Begeisterung aus. Die Teilnehmer befürchten vielmehr, dass sie wieder so ein endlos langer, ermündender Vortrag erwartet, bei dem der Redner irgendwelche Folien abarbeitet. Was dabei aber in Vergessenheit gerät, ist, dass es bei einer Präsentation nicht um die Folien geht.
Eine Präsentation zielt darauf ab, bestimmte Inhalte zu kommunizieren. Der Redner möchte beispielsweise eine Idee vorstellen, ein Produkt präsentieren oder von einem Projekt überzeugen. Die Folien sind nur ein Hilfsmittel, das die Ausführungen unterstützen, aber weder dem Redner noch den Inhalten die Show stehlen soll.
Was einfach klingt, ist in der Praxis oft gar nicht so einfach umzusetzen. Denn in vielen Fällen ist es eben nicht der Redner, der im Mittelpunkt steht und dem die Aufmerksamkeit gilt. Dabei lassen sich alle Ratschläge, Tricks und Regeln rund um Präsentationsfolien auf einen ganz simplen Nenner bringen: Weniger ist mehr. Aber was heißt das?
Die folgenden Tipps verraten, worauf es bei gelungenen Folien
für Präsentationen ankommt:
Inhalt
1. Keine Designvorlagen verwenden.
Fast jedes Präsentationsprogramm bietet eine ganze Palette an ansprechenden Vorlagen und farblich aufeinander abgestimmten Designs. Verständlicherweise ist da die Versuchung groß, sich für eine dieser Vorlagen zu entscheiden. Eine wirklich gute Idee ist das aber nicht.
Ein Grund hierfür ist, dass jeder, der sich einigermaßen mit Präsentationen auskennt, sofort erkennen wird, dass es sich um eine Designvorlage handelt. Folglich entsteht der Eindruck, dass dem Redner entweder die Kreativität oder das technische Können fehlt, um ein eigenes Design zu entwerfen.
Oder dass er es sich besonders einfach machen wollte. Ein anderer Grund ist, dass ein Unternehmen meist ein Corporate Design mit bestimmten Farben hat. Um einen Wiedererkennungswert zu schaffen, sollte der Redner daher mit diesen Farben arbeiten. Muss er keine Vorgaben beachten, sollte er sich zwei bis drei dezente Farbtöne für die Gestaltung seiner Folien aussuchen.
2. Auf Sounds, Effekte und bunte Bildchen verzichten.
Technische Spielereien wie Texte, bei denen die Zeilen nacheinander eingeblendet werden, animierte Übergänge zwischen den Folien oder Schaubilder, die sich schrittweise aufbauen, sind zwar ganz nett.
In einer Präsentation lenken sie jedoch nur unnötig ab, denn statt sich auf den Redner zu konzentrieren, wird das Publikum eher darauf achten, was sich auf der Leinwand tut. Sound-Effekte wirken in einer professionellen Präsentation eigentlich immer deplatziert und sollten deshalb überhaupt nicht eingebunden werden.
Was Bilder, Grafiken und Diagramme angeht, gilt folgendes: Aufzählungszeichen sind ein hilfreiches Mittel, um einen Text zu strukturieren. Allerdings sollte sich der Redner für eine Variante entscheiden und sie die ganze Präsentation hindurch beibehalten. Mal mit Punkten, mal mit Pfeilen, mal mit Sternchen und mal mit Kästchen zu arbeiten, verwirrt nur unnötig. ClipArts haben in einer professionellen Präsentation gar nichts zu suchen, auch nicht, um die Inhalte aufzulockern.
Möchte der Redner mit Bildern arbeiten, sollte er stattdessen hochwertige Grafiken und Fotos einsetzen, die er entweder selbst erstellt hat oder von Bilderdiensten bezieht. Für einen professionellen und seriösen Effekt kommt es nicht nur auf das Motiv, sondern auch auf die Qualität einer Abbildung an. Findet der Redner nichts Passendes, sollte er deshalb keine Kompromisse eingehen, sondern im Zweifel auf Illustrationen verzichten.
Diagramme können helfen, komplexe Inhalte zu veranschaulichen. In einer Präsentation funktioniert das aber nur dann, wenn die Aussage des Diagramms auf den ersten Blick klar wird. Diagramme, die sich das Publikum erst sehr genau anschauen muss, um sie zumindest einigermaßen zu verstehen, machen in einer Präsentation keinen Sinn.
3. Auf eine gut lesbare Schrift achten.
Bei einer Präsentation verteilen sich die Zuschauer üblicherweise in einem größeren Raum. Damit sichergestellt ist, dass auch diejenigen, die weiter hinten sitzen, die Folien noch entziffern können, ist eine gut lesbare Darstellung unumgänglich. Als Faustregel für die Schriftgröße gilt dabei, dass sie mindestens 30 Punkt groß sein sollte.
Die Schriftart hingegen ist eher zweitrangig. Zwar sind Serifen-Schriften meist besser zu lesen. Enthält eine Folie nur wenige Stichwörter in einer übersichtlichen Anordnung und einer großen Größe, bereiten aber auch serifenlose Schriften keine Leseschwierigkeiten. Mehr als drei verschiedene Schriftarten sollten es allerdings auf keinen Fall sein, denn sonst wirkt die Präsentation schnell sehr unruhig.
Auf Farbexperimente sollte der Redner ebenfalls verzichten. Eine dunkle Schrift auf einem hellen Hintergrund lässt sich am besten lesen. Helle Schriften auf dunklem Untergrund oder dunkle Schriften vor knalligem Hintergrund irritieren und ermüden die Augen.
4. Keine Romane auf den Folien!
Im Idealfall läuft es so: Eine Folie wird neu eingeblendet. Das Publikum wirft einen kurzen Blick darauf, erfasst den Inhalt und wendet sich sofort wieder dem Redner zu. Damit dieser Effekt eintreten kann, darf die Folie nicht mit Text überladen sein. Je mehr Inhalt eine Folie hat, desto länger braucht das Publikum zum Lesen und desto länger ist es abgelenkt.
Als Faustregel gilt deshalb, dass
- · auf einer Folie maximal sechs Zeilen Text stehen und
- · jede Textzeile maximal sechs Wörter enthalten
sollte. Der Text selbst sollte aus aussagekräftigen Stichwörtern oder kurzen, präzisen Aussagen bestehen. Es ist nicht notwendig, mit ausformulierten Sätzen zu arbeiten. Die Aufgabe der Folie ist, die Ausführungen des Redners zu unterstützen und zu begleiten, indem die Kernaussagen auf den Punkt gebracht zusammengefasst werden. Die Aufgabe der Folie ist nicht, den Vortrag überflüssig zu machen. Dass eine korrekte Rechtschreibung bei einer professionellen Präsentation Pflicht ist, sollte selbstverständlich sein.
5. Die Anzahl der Folien begrenzen.
Eine Präsentation soll Inhalte präsentieren, aber nicht in einen endlos langen Vortrag ausarten. Als grobe Richtlinie gilt deshalb, dass in 20, höchstens 30 Minuten alles Wesentliche gesagt sein sollte. Dauert die Präsentation länger, gehen die Ausführungen vermutlich zu sehr ins Detail.
Alle Einzelheiten wird das Publikum aber ohnehin kaum aufnehmen und sich schon gar nicht merken können. Deshalb ist besser, weniger relevante Infos zu streichen. Die Praxis zeigt, dass die Ausführung einer Folie ungefähr zwei Minuten in Anspruch nimmt. Als grobe Richtlinie gilt daher, dass eine Präsentation nicht mehr als zehn bis zwölf Folien umfassen sollte.
6. Sich die Aufmerksamkeit des Publikums sichern.
Eine gelungene Präsentation lebt von der Kommunikation zwischen dem Redner und seinem Publikum. Wichtig ist deshalb zum einen, dass der Redner seine Inhalte sicher präsentieren kann. Er sollte den Ablauf kennen, die Stichwörter auf den Folien griffig ausführen können und möglichst frei sprechen.
Nichts ist langweiliger, als wenn der Redner die ganze Zeit über auf sein Manuskript starrt und seine Notizen emotionslos abliest. Der Redner muss die Folien auch nicht vorlesen, denn lesen kann das Publikum selbst. Zum anderen sollte der Redner seinem Publikum noch vor Beginn seiner Präsentation mitteilen, dass er später Ausfertigungen für die Teilnehmer aushändigen wird. Dadurch weiß das Publikum, dass es sich keine Notizen machen muss, sondern entspannt zuhören kann.
Das Material vorab zu verteilen, ist deshalb ungeschickt, weil das Publikum so erst einmal damit beschäftigt sein wird, sich die Kopien anzuschauen.
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Thema: Worauf es bei gelungenen Folien für Präsentationen ankommt
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