Anleitung: Bienenwachstuch als Alternative zu Folie

Anleitung: Bienenwachstuch als Alternative zu Folie

Frischhalte- und Alufolie sind zweifelsohne praktisch. Aber mit dem Bienenwachstuch gibt es eine umweltfreundliche Alternative, die zudem auch noch hübsch aussieht. Und Bienenwachstücher lassen ganz einfach selbst herstellen.

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Es gibt einen neuen Trend: das Bienenwachstuch. Ein Bienenwachstuch ist ein Baumwollstoff, der beidseitig mit Bienenwachs beschichtet ist. Lebensmittel wie Brot, Käse, Wurst, Obst und Gemüse können in das Tuch eingewickelt werden und bleiben so länger frisch.

Auch Schüsseln und andere offene Gefäße lassen sich mit dem Tuch prima bedecken. Damit ist das Bienenwachstuch eine umweltfreundliche Alternative zu Frischhalte- und Alufolie. Denn Bienenwachstücher bestehen aus natürlichen Materialien und weil sie sich gut reinigen lassen, können sie unzählige Male wiederverwendet werden. Und dekorativer als die schnöde Folie sind sie obendrein.

Im Handel sind Bienenwachstücher in verschiedenen Größen erhältlich. Allerdings sind sie ziemlich teuer. Für ein Set aus drei Bienenwachstüchern können gut und gerne 35 Euro fällig werden. Dabei lässt sich ein Bienenwachstuch als Alternative zu Folie ganz einfach selbst herstellen.

Und wie das geht, erklärt die folgende Anleitung:

 

Die Materialien für die Bienenwachstücher

  • Stoff aus 100 % Baumwolle
  • Bienenwachsplatten
  • Schüssel oder anderes Gefäß zum Schmelzen des Wachses und Topf
  • Pinsel
  • Backpapier
  • Bügeleisen

Bienenwachsplatten sind beim Imker erhältlich. Ein Kilo kostet etwa 20 Euro, reicht aber für Unmengen an Bienenwachstüchern. Kerzenwachs ist nicht geeignet. Denn in herkömmlichem Kerzenwachs sind zu viele Schadstoffe enthalten. Bienenwachskerzen hingegen können verwendet werden, wenn sie wirklich nur aus reinem Bienenwachs bestehen.

 

Bienenwachstücher selber machen – so geht’s

Bevor er losgeht, sollte der Baumwollstoff einmal ohne Weichspüler durchgewaschen werden. Anschließend wird der Stoff mit der Schere in die gewünschte Form geschnitten. Durch die Beschichtung mit dem Bienenwachs franst der Stoff nicht aus. Die Ränder umzunähen, ist deshalb nicht notwendig. Wer möchte, kann den Stoff aber mit einer Zickzackschere zuschneiden. Dadurch sieht der Rand hübscher aus.

Damit aus dem Baumwollstoff nun ein Bienenwachstuch wird, gibt es zwei Möglichkeiten:

 

  1. Möglichkeit: Backofen

Bei dieser Variante wird ein Backblech mit Backpapier ausgelegt und der Stoff darauf ausgebreitet. Anschließend werden kleine Stücke von der Bienenwachsplatte abgebrochen und auf dem Stoff verteilt.

Dann kommt das Ganze bei 90 Grad solange in den Backofen, bis das Bienenwachs komplett geschmolzen ist. Nun muss der Stoff nur noch aus dem Backofen genommen und zum Trocknen auf ein frisches Stück Backpapier gelegt werden. Sobald das Bienenwachs erstarrt ist, ist das Tuch fertig.

 

  1. Möglichkeit: Wasserbad und Bügeleisen

Die zweite Variante ist zwar etwas aufwendiger. Der Vorteil ist aber, dass das Bienenwachs gleichmäßiger aufgetragen werden kann und die Schicht etwas dicker ist. Die Vorgehensweise gestaltet sich wie folgt:

  • Zuerst werden kleine Stücke von der Bienenwachsplatte abgebrochen und in eine Schale oder ein ähnliches Gefäß gefüllt.
  • Anschließend wird das Gefäß in einen Topf mit Wasser gestellt und das Bienenwachs in diesem Wasserbad geschmolzen.
  • Zwischenzeitlich wird der Stoff auf ein Stück Backpapier gelegt.
  • Wenn das Bienenwachs flüssig ist, wird der Stoff damit eingepinselt. Dabei darf das Bienenwachs ruhig großzügig aufgetragen werden.
  • Ist der Stoff gut mit dem Bienenwachs benetzt, wird er mit einem zweiten Stück Backpapier abgedeckt.
  • Nun wird das Bügeleisen ohne Dampffunktion auf die höchste Stufe gestellt und der Stoff gebügelt. Durch das Bügeln verteilt sich das Bienenwachs gleichmäßig auf und in dem Stoff.
  • Direkt nach dem Bügeln wird das Backpapier auf beiden Seiten entfernt und der Stoff zum Trocknen auf ein frisches Stück Backpapier gelegt.
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Das Bienenwachstuch ist damit fertig und bereit für seinen ersten Einsatz.

Die Verwendung und die Reinigung der Bienenwachstücher

Die Bienenwachstücher werden im Prinzip genauso verwendet wie Frischhalte- oder Alufolie. Das Tuch kann also beispielsweise auf eine Schüssel gelegt werden, um diese abzudecken. Durch die Beschichtung mit dem Bienenwachs passt sich das Tuch der Schüssel an und bleibt in Form, ohne dass ein Gummiband oder ein anderes Hilfsmittel notwendig ist. Genauso wie in Folie können die Lebensmittel auch direkt in das Tuch eingewickelt werden.

Grundsätzlich ist ein Bienenwachstuch für alle Lebensmittel geeignet. Nur rohes Fleisch sollte nicht darin eingewickelt werden. Denn um die Bakterien, die rohes Fleisch hinterlässt, sicher zu entfernen, sind sehr hohe Temperaturen notwendig. Heiß kann ein Bienenwachstuch aber nicht gereinigt werden, denn durch die Hitze würde sich das Wachs verflüssigen. Und für rohe Zwiebeln sollte ein Bienenwachstuch ausgewählt werden, das dann immer nur für Zwiebeln verwendet wird. Der Geruch der Zwiebeln setzt sich nämlich in dem Tuch fest.

Nach dem Gebrauch kann das Bienenwachstuch einfach mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Sollten sich Verschmutzungen auf dem Tuch befinden, hilft ein mildes Spülmittel. So bleibt das Bienenwachstuch hygienisch sauber und kann lange verwendet werden. Sollte es irgendwann bröselig werden, wird es durch eine neue Wachsschicht wieder wie neu.

Und noch ein Tipp zum Schluss:

Bienenwachstuch lässt sich sehr gut nähen. Dadurch kann aus einem größeren Tuch beispielsweise ein Brotbeutel angefertigt werden, in dem das Brot lange frisch bleibt. Ein hübscher Beutel für das Pausenbrot ist ebenfalls schnell gemacht.

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Norbert Scheue, - Verfahrenstechniker Kunststoffe, Yvonne Niemann, - Mediengestalter in Digital u. Print, Gerd Vogel, PG Cutter und Werbetechniker, Youtuberin Sevilart (Deko- & Bastelvideos) sowie Ferya Gülcan, Künstlerin, Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, Christian Gülcan - Inhaber Marketing u. Medienagentur, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Anleitungen zum Thema Folien, Klebefolien, Kunststoffe, Etiketten und Aufkleber für Privat oder Gewerbe.