Arbeitsanleitung für Scheibenfolien
Scheibenfolien gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. So gibt es beispielsweise Sonnenschutz- oder Sichtschutzfolien, Dekorfolien, Blendschutz- und UV-Schutzfolien, Tönungsfolien oder Splitterschutzfolien. Dabei können die meisten Scheibenfolien auf nahezu alle Glasoberflächen montiert werden, auf Fenster- und Autoscheiben somit genauso wie beispielsweise auf Glastüren, gläserne Trennwände oder Glastische.
Während Scheibenfolien für Autos jedoch immer auf der Innenseite angebracht werden, gibt es Scheibenfolien für Fensterscheiben, die außen aufgezogen werden müssen. Maßgeblich dabei ist die Art der Verglasung, denn bei beispielsweise Doppel- und Isolierverglasungen könnte es bei der Innenmontage von einigen Folienarten zu Glasbruch infolge von thermischen Spannungen kommen.
Die grundlegende Vorgehensweise beim Aufbringen von Scheibenfolien ist jedoch im Wesentlichen immer gleich, unabhängig davon, welche Folienart aufgezogen wird und ob die Montage außen oder innen erfolgt.
Hier daher eine allgemeine und grundlegende Arbeitsanleitung für Scheibenfolien:
1. Schritt: die Vorbereitung
Bevor die Scheibenfolien aufgezogen werden können, müssen die Scheiben gründlich gereinigt werden. Dabei dürfen vor allem auf der Seite, die beklebt werden soll, keinerlei Staub-, Schmutz- oder Fettrückstände vorhanden sein. Zudem müssen alte Folien, Aufkleber oder deren Kleberreste entfernt werden. Sinnvoll ist jedoch auch, die Seite zu putzen, die nicht beklebt wird. Auf diese Weise ist nämlich eine klare Sicht gewährleistet und vor allem bei transparenten Scheibenfolien können die Ergebnisse beim Andrücken und Glattstreichen der Folien besser kontrolliert werden. Außerdem kommt es nicht zu Irritationen, wenn sich die Frage stellt, ob sich eine verschmutzte Stelle unter der Folie oder auf der anderen Scheibenseite befindet.
Montiert werden sollten Scheibenfolien im Idealfall bei Temperaturen zwischen 10°C und 20°C. Die Scheiben sind dann nämlich weder zu kalt, was ein sicheres Anhaften der Folien beeinträchtigen könnte, noch zu warm. Zu warme Scheiben würden dazu führen, dass der Kleber sehr schnell aktiviert wird und dies wiederum könnte eine Blasenbildung begünstigen.
Da Scheibenfolien in aller Regel nass verklebt werden, sollten außerdem alle die Flächen, die durch die Flüssigkeit beschädigt werden könnten, abgedeckt werden.
2. Schritt: das Aufkleben der Scheibenfolien
Die gesäuberte Scheibe wird nun angefeuchtet. Dazu gibt es spezielle Montageflüssigkeiten, genauso kann aber auch eine Mischung aus einem Liter Wasser und drei bis fünf Tropfen Spülmittel verwendet werden. Dann wird ein Stück des Trägerpapiers abgezogen und auch die freigelegte Klebefläche der Folie wird eingesprüht. Nun wird die Folie auf der Scheibe positioniert und ausgerichtet. Dabei sollte soviel Flüssigkeit zwischen der Folie und der Scheibe sein, dass die Folie hin- und hergeschoben werden kann. Ist dies nicht der Fall, sollten die Flächen noch einmal befeuchtet werden.
Mit einem geeigneten Werkzeug wird die Folie nun fest angedrückt. Als Werkzeuge eignen sich Rakel aus Kunststoff oder Filz am besten, als Ersatz können jedoch auch ein Lineal, eine Scheckkarte oder ein weich ummanteltes Holzstück verwendet werden. Die Folie wird angedrückt, indem immer von der Mitte aus zu den Kanten hin über die Folie gestrichen wird. Dadurch werden die Luft und die Flüssigkeit unter der Folie nach außen gedrückt.
Ist der freigelegte Teil der Folie fest und sicher montiert, wird nun das restliche Trägerpapier abgezogen. Auch hier werden die Klebeflächen wieder eingesprüht und der untere Teil der Folie wird angedrückt und glattgestrichen.
Das Aufkleben von Folien auf Seitenscheiben im Auto
Werden die Scheibenfolien auf Seitenscheiben im Auto montiert, die per Kurbel oder elektrisch geöffnet werden, wird die Scheibe zuerst ein Stück weit geöffnet.
Dann wird die Folie mit einem kleinen Zwischenraum zur oberen Scheibenkante hin angelegt und bis etwa zur Scheibenmitte angedrückt. Nun sollte etwa 20 bis 30 Minuten lang gewartet werden, bis der Kleber ausreichend Haftkraft entwickelt hat.
Um den Trocknungsprozess zu beschleunigen, kann die Scheibe von außen mit einem Föhn erwärmt werden. Anschließend wird die Scheibe nach oben gefahren oder gekurbelt und die Folie wird auch im unteren Bereich montiert.
3. Schritt: das Nacharbeiten
Durch die nasse Verklebung kann es zu milchigen Schlieren kommen, die der Kleber verursacht. Diese Schlieren verschwinden aber von selbst, sobald die Flüssigkeit unter der Folie verdunstet ist. Gleiches gilt für kleinere Luftbläschen.
Sind größere Luftblasen vorhanden, werden diese mit einer Nadel aufgestochen und die Folie wird hier noch einmal fest angedrückt. Um die Kanten der Folien zusätzlich zu versiegeln, kann etwas transparenter Nagellack aufgetragen werden.
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