Schritt-für-Schritt-Anleitung: Sichtschutzfolie an Fenstern anbringen

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Sichtschutzfolie an Fenstern anbringen 

Eine Sichtschutzfolie schützt vor unerwünschten Blicken. Und das Anbringen der Folie am Fenster ist gar nicht so schwer.

Eigentlich sind Fenster eine sehr schöne Sache. Schließlich bringen sie Licht und frische Luft in einen Raum. Allerdings sind die Fenster manchmal etwas ungeschickt angebracht und ermöglichen dadurch neugierige und unerwünschte Blicke von außen. Gardinen oder Vorhänge würden solche Blicke zwar abschirmen, doch nicht jeder kann sich damit anfreunden. Große Pflanzen wären eine andere Möglichkeit. Sie könnten den Raum aber verdunkeln.

Eine optimale Lösung können deshalb Sichtschutzfolien sein. Sie sind ein zuverlässiger Sichtschutz und wirken sich kaum auf den Lichteinfall aus. Außerdem sind sie leicht anzubringen und lassen sich ohne Rückstände auch wieder entfernen. Mit einem schönen Dekor ausgestattet, können Sichtschutzfolien ein Fenster optisch sogar aufwerten. Und wie Sichtschutzfolien angebracht werden, erklären wir in der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung. 

 

Sichtschutzfolie an Fenstern anbringen – die Materialliste

  • ·         Reinigungsmittel für die Fenster und fusselfreies Tuch
  • ·         Sichtschutz- oder Glasdekorfolie
  • ·         Sprühflache
  • ·         Spülmittel
  • ·         Rakel
  • ·         Maßband und evt. Wasserwaage
  • ·         Lineal und Teppichmesser oder Schere

 

Sichtschutzfolie an Fenstern anbringen – die Anleitung

Vor allem wenn die Fensterflächen nicht allzu groß sind, ist das Anbringen der Folie nicht allzu schwer. Trotzdem ist wichtig, sauber und ordentlich zu arbeiten, damit sich das Ergebnis sehen lassen kann. Sind die Fensterflächen größer, ist es besser, wenn ein Helfer zur Stelle ist. Gleiches gilt, wenn Glastüren eine neue Optik bekommen sollen.

Was die Folie selbst angeht, so hält der Handel eine große Auswahl bereit. Von schlichten Folien in Milchglasoptik über Folien mit eingearbeiteten Dekoren bis hin zu farbigen Fensterfolien ist alles vertreten. Für Fenster sollten aber am besten sogenannte Adhäsionsfolien verwendet werden. Adhäsionsfolien sind Folien, die nicht durch Klebstoff auf dem Glas festkleben, sondern nur daran haften.

Deshalb werden die Folien manchmal auch als Haftfolien bezeichnet. Der große Vorteil von Adhäsionsfolien liegt darin, dass sie sich rückstandfrei wieder abziehen lassen, ohne dass irgendwelche Kleberreste auf dem Fenster zurückbleiben. Gerade in einer Mietwohnung kann das sehr wichtig sein. Bei der Auswahl der Folie sollte zudem darauf geachtet werden, ob sie überhaupt für Fensterflächen geeignet ist. Bei Sichtschutz- und Glasdekorfolien, die innen angebracht werden, gibt es zwar in aller Regel keine Probleme. Trotzdem kann es nicht schaden, sich noch einmal zu vergewissern. Liegen alle Materialien bereit, kann es losgehen.

 

1. Schritt: das Fenster sehr gründlich reinigen

Bevor es richtig losgeht, wird die Fensterfläche, die mit der Folie beklebt werden soll, genau ausgemessen. Schließlich würde es wenig Sinn machen, die Glasfläche erst zu reinigen und dann mit dem Metermaß darauf zu hantieren und möglicherweise wieder Fingerabdrücke zu hinterlassen.

Ist das notwendige Folienmaß ermittelt und notiert, muss das Fenster sehr gründlich gereinigt werden. Denn selbst kleinste Staubkörnchen würden sich später unschön unter der Folie abzeichnen. Fettrückstände wiederum hätten zur Folge, dass die Folie an diesen Stellen nicht an der Glasfläche anhaftet. Beim Putzen des Fensters sollte auch der Fensterrahmen nicht vergessen werden. Hier lagert sich nämlich gerne Staub ab, der beim Anbringen der Folie auf die Scheibe wandern könnte. Ist die Glasfläche sauber, kann sie mit einem weichen, fusselfreien Tuch nachpoliert werden. Ein Mikrofasertuch ist hierfür ideal geeignet. 

 

2. Schritt: die Folie zuschneiden

Als nächstes wird die Folie zugeschnitten. Auf dem Trägerpapier auf der Rückseite der Folie sind in aller Regel Hilfslinien aufgedruckt, die eine gute Orientierung beim Zuschnitt bieten. Wichtig ist aber, die Folie auf einem sauberen und ebenen Untergrund auszurollen. Unebenheiten oder spitze Kanten können nämlich unschöne Spuren auf der Folie hinterlassen. Der Zuschnitt der Folie erfolgt am besten mit einem scharfen Teppichmesser, das an einem langen Lineal entlang geführt wird. Das Teppichmesser sorgt für glatte Schnittkanten. Ist kein Teppichmesser zur Hand, können die meisten Folien aber auch mit der Schere zugeschnitten werden.

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Was das Maß der Folie angeht, so gilt, dass die Folie rundherum ein bis zwei Millimeter kleiner zugeschnitten werden sollte als die ausgemessene Fensterfläche. Dadurch passt die Folie später und ein mühsames Nachschneiden der Folie direkt am Fenster entfällt. Hat die Folie ein Dekor oder ein Muster und müssen mehrere Folienbahnen nebeneinander angebracht werden, sollte die Folie etwas länger zugeschnitten werden. Dadurch lässt sie sich später so ausrichten, dass das Muster richtig fortgesetzt wird oder die Dekore alle auf einer Höhe verlaufen.

 

3. Schritt: die Folie anlegen und ausrichten

Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann die Folie auf das Fenster aufgebracht werden. Dazu wird die Glasfläche gleichmäßig mit Wasser besprüht, dem zwei, drei Tropfen Spülmittel hinzugefügt wurden. Die Glasfläche sollte gleichmäßig feucht, aber nicht triefend nass sein.

Nun wird von oben her ein Stück des Trägerpapiers von der Folie abgezogen. Anschließend wird der freiliegende Folienstreifen an der Glasscheibe angelegt und zuerst in der Mitte angedrückt. Deckt die Folie nicht gesamte Glasfläche ab, sondern wird die Folie beispielsweise nur im unteren Bereich des Fensters angebracht, sollte mit der Wasserwaage kontrolliert werden, ob die Folie gerade sitzt. Ist das der Fall, kann die Folie auch in den Ecken festgedrückt werden. Sitzt die Folie schief, wird sie entsprechend ausgerichtet. Durch den feuchten Untergrund lässt sich die Folie recht gut hin- und herschieben.

Passt alles, wird das Trägerpapier auf der Rückseite nach und nach abgezogen und die Folie gleichzeitig an der Scheibe angedrückt.   

Übrigens: Hochwertige Folien haben auch auf der Vorderseite ein Schutzpapier. Dieses sogenannte Transferpapier verhindert Kratzer und andere Beschädigungen, die entstehen können, während die Folie verarbeitet wird. Das Schutzpapier wird nicht abgezogen. Es bleibt solange auf der Folie, bis die Folie fest auf der Glasscheibe sitzt und die Feuchtigkeit unter der Folie komplett entweicht ist.

 

4. Schritt: Lufteinschlüsse herausstreichen

Nachdem die Folie angebracht ist, müssen noch mögliche Lufteinschlüsse, kleine Falten und die Feuchtigkeit unter der Folie herausgestrichen werden. Dafür kommt ein Rakel zum Einsatz. Bei vielen Folien gehört ein Rakel zum Lieferumfang dazu, ansonsten ist das Werkzeug in jedem Baumarkt erhältlich. Eine Alternative zum Rakel wäre eine Scheckkarte, ein Lineal oder ein ähnlicher Gegenstand. Damit die Folie keine Kratzer abbekommt, sollte ein Rakel mit einer harten Kante oder ein Ersatzwerkzeug sicherheitshalber mit einem weichen Tuch umwickelt werden.

Der Rakel wird oben, in der Mitte der Folie angesetzt. Dann wird der Rakel von der Mitte aus erst zur einen Seite und dann zur anderen Seite der Folie geführt. Auf diese Weise wird die ganze Folie ausgestrichen. Anschließend wird das Ganze noch einmal von oben nach unten wiederholt. Durch das Ausstreichen werden Bläschen und die Feuchtigkeit an den Folienrändern herausgedrückt. Sitzt die Folie glatt am Fenster, werden die Folienränder noch einmal fest angedrückt.

Tipp: Um sicherzustellen, dass wirklich keine Lufteinschlüsse mehr vorhanden sind, sollte das Fenster einmal geöffnet werden. Auf der Rückseite sind eventuelle Bläschen nämlich gut zu sehen.

 

5. Schritt: die Folie trocknen lassen

Jetzt heißt es abwarten, bis die Restfeuchtigkeit unter der Folie getrocknet ist und die Folie ihre gesamte Haft- oder Klebekraft erreicht hat. Je nach Wassermenge und Folie dauert das meist zwischen einem und drei Tagen. So lange sollte das Fenster am besten in Ruhe gelassen werden. Ein Schutzpapier auf der Folie wird erst dann abgezogen, wenn das Fenster ganz trocken ist. Bis zu diesem Zeitpunkt ist es übrigens normal, wenn die Scheibe milchig aussieht oder Schlieren zu erkennen sind. Sie verschwinden von alleine. Gleiches gilt für minimale Luftbläschen.

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Ist die Glasfläche unter der Folie trocken, ist die Arbeit fertig und das Fenster hält neugierige Blicke zuverlässig ab. Dann kann das Fenster auch wieder wie gewohnt geputzt werden.

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Norbert Scheue, - Verfahrenstechniker Kunststoffe, Yvonne Niemann, - Mediengestalter in Digital u. Print, Gerd Vogel, PG Cutter und Werbetechniker, Youtuberin Sevilart (Deko- & Bastelvideos) sowie Ferya Gülcan, Künstlerin, Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, Christian Gülcan - Inhaber Marketing u. Medienagentur, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Anleitungen zum Thema Folien, Klebefolien, Kunststoffe, Etiketten und Aufkleber für Privat oder Gewerbe.