Infos und Tipps zu Spiegelfolie am Fenster, Teil 1
Die eigenen vier Wände sollen der persönliche Rückzugsort sein. Hier möchte sich der Bewohner wohlfühlen, ungestört sein und ganz privat die Seele baumeln lassen können. Neugierige Blicke sind da natürlich unerwünscht. Aber auch helle Räume mit viel Tageslicht, eine schöne Aussicht ins Freie und ein angenehmes Raumklima ohne Hitzestau gehören zum Wohnkomfort. Spiegelfolien an den Fenstern können dabei helfen, dieses Dilemma zu lösen.
Aber was genau sind Spiegelfolien? Was bewirken sie? Wie werden sie angebracht? Und dürfen Fenster überhaupt ohne Weiteres mit Spiegelfolien beklebt werden?
In einem zweiteiligen Beitrag geben wir Infos und Tipps!:
Inhalt
Was ist Spiegelfolie für Fenster?
Die verspiegelte Fensterfolie wird auch als Chromfolie oder Spion-Spiegelfolie bezeichnet. Damit die Durchsicht durch das Fenster erhalten bleibt, ist die Folie weitestgehend transparent. Eine Bedampfung mit Metallen wie Chrom, Aluminium, Nickel oder Silber lässt einen Spiegeleffekt entstehen.
Dieser reflektiert das Sonnenlicht, das von außen auf die Spiegelfolie trifft. Dadurch ist die Sicht von außen nach innen blockiert. Gleichzeitig bewirkt die Reflexion des Sonnenlichts, dass die Blendung reduziert ist und der Raum sich weniger aufheizt.
Ursprünglich waren Spiegelfolien hauptsächlich an den Scheiben von Verhörräumen und an den Fassaden von Büro- und Gewerbegebäuden im Einsatz. Doch inzwischen erobern sie immer öfter auch den privaten Wohnbereich.
Welche Effekte hat Spiegelfolie am Fenster?
Spiegelfolie besteht aus mehrschichtigem PET. Eine feine Beschichtung aus Metall führt dazu, dass die Folie das Sonnenlicht, das von außen auf die Scheibe trifft, reflektieren kann. Dadurch ergeben sich drei Effekte, nämlich ein Sonnenschutz, ein Sichtschutz und ein Hitzeschutz.
Wie ausgeprägt die Effekte sind, hängt zum einen vom Aufbau der Spiegelfolie ab. Zum anderen spielt eine Rolle, mit welchem Metall die Folie in welchem Verfahren und mit welcher Intensität bedampft wurde. Der Reflexionswert wiederum bestimmt darüber, wie lichtdurchlässig die Spiegelfolie ist.
Der Sonnen- und der Hitzeschutz
Bei einer Spiegelfolie entsteht der Sonnenschutz in erster Linie dadurch, dass die mit Metall bedampfte Schicht die UV-A- und UV-B-Strahlen des Sonnenlichts reflektiert. Einen Teil des Sonnenlichts nimmt die Folie aber auch auf. Weil die Metallbeschichtung die Sonnenstrahlung gewissermaßen nach außen zurückwirft, gelangen weniger Sonnenlicht und Hitze in den Raum.
Vor allem Wohnungen mit Dachfenstern profitieren von Spiegelfolien, denn sie heizen sich im Sommer oft stark auf.
Ein weiterer Effekt des Sonnenschutzes ist, dass die Blendung weniger wird. Trifft Sonnenlicht auf den Computerbildschirm oder den Fernseher, ist die Sicht oft gestört. Auch hier kann die Spiegelfolie am Fenster gute Dienste leisten.
Wie viel Sonnen- und Hitzeschutz eine Spiegelfolie bieten sollte, richtet sich natürlich nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Wichtig ist aber auch, die Anzahl und die Gesamtfläche der Fenster zu beachten.
Je größer eine Fensterfront ist, desto schneller und stärker heizt sich der Raum auf. Bei großflächigen Fenstern macht es deshalb Sinn, eine Spiegelfolie mit einem stärkeren Sonnenschutz zu wählen.
Der Sichtschutz
Der Spiegeleffekt, der durch die Metallbeschichtung entsteht, bringt neben dem Sonnen-, Hitze- und Blendschutz auch einen einseitigen Sichtschutz mit sich. Einseitiger Sichtschutz heißt, dass die Spiegelfolie Einblicke von außen nach innen abschirmt. Von innen kann der Bewohner hingegen ganz normal nach draußen schauen.
Wichtig zu wissen ist aber, dass der Sichtschutz nur bei Tageslicht gegeben ist. Denn der Spiegeleffekt setzt voraus, dass Licht außen auf die Scheibe fällt und reflektiert wird.
Abends und nachts, wenn es draußen dunkel ist, ist diese Voraussetzung nicht erfüllt. Wird in der Wohnung das Licht eingeschaltet, kann die Folie sogar für noch bessere Sicht nach innen sorgen.
Die Lichtdurchlässigkeit
Ein sehr wichtiger Faktor bei der Auswahl einer Spiegelfolie ist die Lichtdurchlässigkeit. Helle Räume haben einen höheren Wohnkomfort als dunkle Kammern. Oft ist es deshalb besser, zugunsten der Lichtdurchlässigkeit auf etwas Sonnenschutz zu verzichten.
Dabei gilt als Faustregel, dass eine Spiegelfolie umso weniger lichtdurchlässig ist, je dunkler sie getönt ist. Andersherum ist die Lichtdurchlässigkeit umso höher, je heller die Tönung ausfällt.
Spiegelfolien gibt es in verschiedenen Ausführungen. So sind Folien mit einer hellen Tönung und einer Lichtdurchlässigkeit von 70 Prozent erhältlich, während stark getönte Spiegelfolien zum Teil nur noch eine Lichtdurchlässigkeit von 20 Prozent haben. Der verbleibende Prozentwert beschreibt den Anteil des Lichts, den die Folie reflektiert und absorbiert.
Eine Spiegelfolie mit 70 Prozent Lichtdurchlässigkeit hält also 30 Prozent der Sonnenstrahlung draußen. Dadurch bleibt es in dem Raum schön hell, allerdings heizt er sich auch stärker auf.
Eine Spiegelfolie, die nur 20 Prozent des Lichts durchlässt, hält den Raum auch im Sommer angenehm kühl, verdunkelt ihn dafür aber entsprechend stark.
Wird Spiegelfolie innen oder außen angebracht?
Es gibt zwar auch Spiegelfolien, die an der Innenseite der Fensterscheibe montiert werden. Die meisten Folien sind aber für die Montage auf der Außenseite vorgesehen. Denn auf diese Weise bewirkt die Folie, dass sich die Scheibe als solches weniger stark aufheizt. Damit verbessert sich automatisch der Hitzeschutz der Spiegelfolie.
Bei Isolierglas ist es ein wenig anders. Weil Isolierglas bereits ab Werk mit einer reflektierenden Außenbeschichtung ausgerüstet ist, heizt sich die Fensterscheibe ohnehin nicht so sehr auf. Allerdings muss hier genau geprüft werden, wie das Fensterglas beschichtet ist.
Handelt es sich nämlich um eine sogenannte Low-E-Beschichtung, sorgt sie dafür, dass die Wärmereflexion von innen nach außen reduziert ist. Eine außen am Fenster montierte Spiegelfolie hätte dann zur Folge, dass sich im Sommer die Hitze im Raum noch mehr staut.
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Thema: Infos und Tipps zu Spiegelfolie am Fenster, Teil 1
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