Fragen und Antworten zu Leuchtfolien

Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Leuchtfolien

Leuchtfolien, die auch Lichtfolien, Elektrolumineszenz-Folien, EL-Folien oder Kondensator-Leuchtfolien genannt werden, sorgen für sehr interessante Lichteffekte. Die flexiblen Folien lassen leuchtende Flächen entstehen, die an eine indirekte Beleuchtung erinnern. Das Licht ist nicht zu grell, weshalb es sehr angenehm wirkt und nicht blendet.

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Der sehr dünne Aufbau der Leuchtfolien wiederum trägt dazu bei, dass sie auch an solchen Stellen montiert werden können, an denen der Einbau von herkömmlichen Beleuchtungsmitteln nicht möglich ist. Aber wie funktionieren Leuchtfolien und wofür sie sind sie geeignet?

Die folgende Übersicht klärt die wichtigsten
Fragen und Antworten zu Leuchtfolien:

Wie sind Leuchtfolien aufgebaut?

Leuchtfolien basieren auf dem Prinzip der Elektrolumineszenz. Sind bestimmte Substanzen oder Materialien in der Lage, die Energie aus Tageslicht-, UV-, Röntgen- oder Elektronenstrahlen aufzunehmen und als Licht oder in Form einer anderen sichtbaren Strahlung wieder abzugeben, wird diese Eigenschaft als Lumineszenz bezeichnet.

Resultiert die Abgabe von Licht daraus, dass ein elektrisches Feld angelegt wurde, wird von Elektrolumineszenz gesprochen. Dabei kommen unter anderem fluoreszierende Stoffe, Leuchtpigmente oder Phosphorverbindungen zum Einsatz.

Im Zusammenhang mit Leuchtfolien haben sich die sogenannte Dickschichttechnologie und eine Anregung durch Wechselspannungsfelder durchgesetzt. Hierbei werden Leuchtpigmente verwendet, die aus binären Verbindungen bestehen und in ein transparentes, organisches oder keramisches Bindemittel eingebettet sind.

Das elektrische Feld wird durch zwei Elektroden angelegt. Während die Frontelektrode aus einer sehr dünnen, transparenten und leitenden Folie besteht, handelt es sich bei der Rückelektrode um eine leitende Metallfolie. Zwischen diesen beiden leitenden Schichten als Elektroden liegt die elektrisch isolierte Schicht aus Leuchtpigmenten.

Hinzu kommt dann noch eine reflektierende Folie als weitere Schicht. Zusammen mit den Anschlussleitungen werden diese Schichten in durchsichtige PE-Schutzfolien einlaminiert. Mittlerweile sind im Handel aber auch Leuchtfolien erhältlich, die beidseitig leuchten oder bei denen die Schutzfolien mehrere Teilflächen umschließen, so dass die Folien in verschiedenen Farben und Formen erstrahlen.

Wo können Leuchtfolien

eingesetzt werden?

Leuchtfolien sind in aller Regel dünner als 1mm, wiegen rund ein Kilogramm pro Quadratmeter, sind enorm belastbar, unzerbrechlich, trittfest und stoßunempfindlich. Sie eignen sich für den Innen- und den Außenbereich, sind flexibel und verbrauchen nur sehr wenig Energie.

Deshalb sind Leuchtfolien kleine Multitalente, die sich für die verschiedensten Einsatzzwecke eignen. So können Leuchtfolien eine dekorative und zugleich kostengünstigere Alternative zu herkömmlicher Leuchtreklame sein, als Schaufensterbeleuchtung oder für Hinweisschilder verwendet werden.

Sie können als Treppenbeleuchtung eingesetzt werden oder als partielle Bodenbeleuchtung Akzente setzen. Leuchtfolien können Möbel und Wände erstrahlen lassen oder eine Beleuchtung realisieren, wenn herkömmliche Beleuchtungsmittel beispielsweise wegen ihrer Einbautiefe ausgeschlossen sind. Daneben eignen sich Leuchtfolien als Hintergrundbeleuchtung von unter anderen Armaturenbrettern sowie TFT- und LCD-Bildschirmen.

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In welchen Farben sind Leuchtfolien erhältlich?

Leuchtfolien sind nicht nur in verschiedensten Formen und Größen erhältlich, sondern werden auch in unterschiedlichen Farben angeboten. Die Basis bildet in aller Regel Zinksulfid, dem je nach gewünschter Farbe Elemente wie Mangan, Kupfer, Silber oder Gallium beigemischt werden.

Dadurch sind Leuchtfolien in Blau, Gelb, Orange, Grün und Türkis problemlos zu realisieren. Etwas schwieriger wird es, wenn Leuchtfolien weißes Licht abgeben sollen. Weiß leuchtende Lichtfolien werden meist aus mindestens zwei farbigen Pigmenten angefertigt, die durch Überlagerung dann Weiß ergeben. In ausgeschaltetem Zustand haben solche Leuchtfolien eine rosafarbene Oberfläche.

Es gibt mittlerweile zwar auch Leuchtfolien, die weiß leuchtende Pigmente enthalten und im ausgeschalteten Zustand eine hellgraue, fast weiße Oberfläche haben. Allerdings leuchten diese Folie nicht sehr hell und auch ihre Lebensdauer ist kürzer.

Wie lange halten Leuchtfolien?

Die Stromversorgung von Leuchtfolien erfolgt über Inverter. Diese gibt es mit unterschiedlichen Eingangsspannungen, die sich je nach Verwendungszweck zwischen 1,5 V und 220 V bewegen. Die Betriebsspannung beträgt je nach Bauart 30 V bis 160 V, bei einer Frequenz zwischen 100 Hz und 1000 Hz.

Dadurch ergibt sich eine Leuchtdichte, die im Bereich von 30 cd/m² bis 200 cd/m² liegt. Wird die Spannung erhöht, verbessert sich meist auch die Leuchtdichte, während eine Erhöhung der Frequenz eine Veränderung der Farbe zur Folge hat.

Wie lange eine Leuchtfolie hält, hängt in erster Linie davon ab, wie stark und wie lange das elektrische Feld angelegt ist. Dabei wird die Lebensdauer in aller Regel durch die Halbwertszeit der Leuchtpigmente angegeben. Die Halbwertszeit beschreibt den Zeitraum, nach dem sich die Helligkeit um die Hälfte reduziert hat. Bei den meisten Leuchtfolien liegt die Lebensdauer bei rund 10.000 Stunden. Anders als beispielsweise Glühbirnen gehen Leuchtfolien aber nie schlagartig aus, sondern ihre Helligkeit nimmt allmählich ab.

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