Anleitung für eine selbstgemachte Schneiderbüste

Anleitung für eine selbstgemachte Schneiderbüste

Wer gerne näht und schneidert, benötigt früher oder später eine Schneiderbüste. Aber auch wer ein besonders schönes Kleid wie beispielsweise das Brautkleid ansprechend in Szene setzen möchte oder einfach nur auf der Suche nach einer ausgefallenen Dekoidee für seine Wohnung ist, greift gerne auf eine Schneiderbüste zurück.

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Nun sind solide verarbeitete Schneiderbüsten jedoch vergleichsweise teuer, während kostengünstige Büsten oder auch Schaufensterpuppen qualitativ oft zu wünschen übrig lassen oder optisch nicht allzu viel hermachen. Hinzu kommt, dass gekaufte Büsten und Puppen Standardmaße haben, den eigenen Körper also nur bedingt nachbilden können.

Eine ideale Lösung kann deshalb eine selbstgemachte Schneiderbüste sein. Diese ist nicht nur ein echtes Einzelstück und eine individuelle Maßanfertigung, sondern lässt sich auch recht kostengünstig anfertigen. Viel mehr als Frischhaltefolie, Gewebeband und ein Modell oder eine zweite Person mit helfenden Händen braucht es nämlich nicht.

Eine Schneiderbüste selber machen – die Materialien

  • ·         2 bis 3 Rollen Gewebeband; das silbrige Band ist im Baumarkt auch unter der Bezeichnung Isolierklebeband erhältlich
  • ·         Frischhaltefolie
  • ·         Füllwatte oder Füllungen von ausgemusterten Kissen zum Ausstopfen
  • ·         dünne Holzplatte oder dicker, stabiler Karton für den Abschluss auf der Unterseite
  • ·         1 Holzkleiderbügel
  • ·         Ständer, beispielsweise Besenstiel und Christbaumständer, Sonnenschirmstange mit passendem Ständer oder Mikrofonständer
  • ·         Verbandschere und normale Schere
  • ·         altes, langes und enganliegendes T-Shirt

Eine Anleitung für eine selbstgemachte Schneiderbüste

1. Schritt: die Büste anfertigen

Als erstes zieht die Person, die für die Büste Modell steht, das T-Shirt an. Das T-Shirt sollte möglichst eng anliegen und bis über die Hüfte reichen. Da das T-Shirt später zerschnitten wird, reicht ein altes, ausgemustertes T-Shirt dabei völlig aus. Um den Hals und das Dekolleté zu schützen, werden diese Bereiche mit Frischhaltefolie abgedeckt.

Nun kann das eigentliche Anfertigen der Büste beginnen. Dafür wird als erstes ein Streifen Klebeband unmittelbar unter der Brust angesetzt und einmal straff um den Körper herum gewickelt. Dann geht es mit dem Brustbereich weiter. Damit dieser in einer möglichst natürlichen Form abgebildet wird, wird hier mit diagonalen Streifen gearbeitet.

Als erstes wird dazu ein Streifen Klebeband unter der linken Brust angesetzt und zwischen beiden Brüsten schräg nach oben bis zur rechten Schulter geführt. Dann wird ein zweiter Klebebandstreifen unter der rechten Brust angesetzt und zwischen den Brüsten zur linken Schulter gezogen. Ausgehend von diesem Kreuz wird nun der gesamte Brustbereich mit diagonal verlaufenden Klebebandstreifen abgeklebt.

Im Bereich unterhalb der Brust und auf dem Rücken wird mit waagerechten Streifen gearbeitet. Die Klebebandstreifen werden also quer und parallel zueinander aufgeklebt. Damit die Büste die notwendige Stabilität erhält, sollte das Band straff gezogen und in mindestens zwei, besser drei Schichten übereinander liegen. Ist der gesamte Oberkörper abgeklebt, ist zum Schluss noch der Hals an der Reihe.

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Dieser wird zuerst für einen zusätzlichen Schutz noch einmal mit Frischhaltefolie umwickelt und anschließend rundherum mit kurzen, waagerecht verlaufenden Klebebandstreifen beklebt. Hier darf das Klebeband natürlich nicht zu straff gezogen werden!

2. Schritt: die Büste abnehmen und ausstopfen

Ist aus dem Klebeband eine kompakte, geschlossene Hülle entstanden, kann die Büste abgenommen werden. Dazu wird die Hülle samt T-Shirt mittig auf dem Rücken von unten nach oben aufgeschnitten. Als Werkzeug sollte dabei eine Verbandschere verwendet werden, denn durch ihre stumpfe Spitze ist die Verletzungsgefahr gering. Die aufgeschnittene Büste wird nun vorsichtig nach vorne ausgezogen.

Um die Büste zu verschließen, wird die Schnittkante mit kurzen Klebebandstücken wieder sorgfältig zusammengeklebt. Hierbei sollte die Büste allerdings mit ein wenig Vorsicht behandelt werden, damit sie sich nicht zu sehr verformt. Um die Schulterpartie zu stabilisieren, wird der Kleiderbügel jetzt von unten in die Klebebandhülle gesteckt. Anschließend werden sowohl der Hals als auch die beiden Armöffnungen vollständig mit Klebeband verschlossen.

Danach wird die Büste mit Füllwatte oder mit den Füllungen von ausgemusterten Kissen ausgestopft. Wichtig dabei ist, die Büste möglichst kompakt auszustopfen und beim Stopfen eventuell ein wenig zu modellieren, damit sich eine schöne und feste Form ergibt.

3. Schritt: die Büste auf den Ständer montieren

Die fertig ausgestopfte Büste wird nun auf eine dünne Holzplatte gestellt. Dann wird der Umriss mit einem Stift nachgefahren und die Holzplatte entsprechend zurechtgesägt. Je nachdem, was als Fuß für die Schneiderbüste verwendet wird, wird außerdem mittig in der Holzplatte noch ein Loch ausgeschnitten.

Durch dieses Loch wird nun der Fuß geschoben und fixiert. Anschließend wird die Holzplatte als unterer Abschluss unter den Torso gesetzt und mit Klebeband befestigt. Anstelle von Holz kann aber auch eine Platte als dickem, stabilen Karton verwendet werden. Zum Schluss muss der Fuß nur noch in einen Ständer gestellt werden.

Als Ständer können übrigens verschiedene Gegenstände zum Einsatz kommen, beispielsweise ein Mikrofonständer, ein Besenstiel mit Christbaumständer, eine Sonnenschirmstange und ein Schirmständer oder ein Rundholz, das in einen mit Sand oder Beton aufgefüllten Eimer gesteckt wird.

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Norbert Scheue, - Verfahrenstechniker Kunststoffe, Yvonne Niemann, - Mediengestalter in Digital u. Print, Gerd Vogel, PG Cutter und Werbetechniker, Youtuberin Sevilart (Deko- & Bastelvideos) sowie Ferya Gülcan, Künstlerin, Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, Christian Gülcan - Inhaber Marketing u. Medienagentur, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Anleitungen zum Thema Folien, Klebefolien, Kunststoffe, Etiketten und Aufkleber für Privat oder Gewerbe.