Was macht Rigid-Vinyl aus? 1. Teil

Was macht Rigid-Vinyl aus? 1. Teil

Optik, Haptik, Raumakustik: Bei der Auswahl eines passenden Belags für den Fußboden wollen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden. Fliesen zum Beispiel gelten als pflegeleicht und hygienisch, sind ohne Fußbodenheizung aber oft unangenehm kalt. Ein Teppichboden wirkt wesentlich gemütlicher, kann sich aber schnell zum Schmutz- und Staubfänger entwickeln.

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Was macht Rigid-Vinyl aus 1. Teil

Parkett verströmt natürliche Behaglichkeit. Allerdings hat ein Parkettboden seinen Preis, das Verlegen kann anspruchsvoll sein und der Holzboden will gut gepflegt werden.

Seit einiger Zeit gibt es eine Lösung, die die positiven Eigenschaften verschiedener Bodenbeläge vereint: Rigid-Vinyl.

Wie, Vinyl? Früher auch als PVC-Boden bezeichnet, sieht sich der Vinylboden noch immer mit Vorurteilen konfrontiert. Doch statt minderwertiger Meterware von der Rolle kann das innovative Rigid-Vinyl in vielerlei Hinsicht überzeugen.

In einem zweiteiligen Beitrag stellen wir den Bodenbelag vor!

Was ist Rigid-Vinyl?

Rigid-Vinyl ist die neueste Weiterentwicklung unter den Vinylböden. Je nach Hersteller ist auch von SPC-Vinyl die Rede.

Der Begriff „Rigid“ stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel wie „starr“ oder „steif“. Verantwortlich für diese Eigenschaft ist eine starre und formstabile Trägerplatte.

Sie wird auch Rigid-Board genannt und ist das Element, durch das sich Rigid-Vinyl von anderen Vinylböden unterscheidet.

Das Kürzel „SPC“ kann für Stone-Powder-Composite, Stone-Polymer-Composite oder Solid-Polymer-Core stehen. In aller Regel ist damit ein Gemisch gemeint, das aus Kalk- oder Steinmehl und Kunststoff besteht. Durch diese Materialmischung ergeben sich die vorteilhaften Eigenschaften der Trägerplatte.

Ein hochwertiges Rigid-Vinyl setzt sich typischerweise aus sechs Schichten zusammen.

Dabei bildet die Trägerplatte, die dem Bodenbelag seine Formstabilität verleiht, die mittlere Schicht:

Rigid-Vinyl

Was ist das Innovative an Rigid-Vinyl?

Wie schon angedeutet, ist die Trägerplatte das Besondere am Rigid-Vinyl. Durch sie unterscheidet sich dieser Vinylboden von anderen Vinylböden. Gleichzeitig führt die Trägerplatte aus dem Kalk- oder Steinmehl-Kunststoff-Gemisch dazu, dass Rigid-Vinyl besonders robust ist.

Verglichen mit einem Bodenbelag mit einem Kern aus reinem Vinyl, auch Vollvinyl oder Massivvinyl genannt, ist Rigid-Vinyl wesentlich formstabiler.

Auch die Klickverbindung weist eine höhere Stabilität auf, weil das Klicksystem direkt in die Trägerplatte integriert ist. Auf die positiven Eigenschaften und Vorteile von Rigid-Vinyl kommen wir später noch ausführlicher zu sprechen.

Im Handel ist auch Klick-Vinylboden mit einer Trägerplatte aus hochdichter Faserplatte (HDF) erhältlich.

Dieser Boden ist ebenfalls robust und formstabil. Allerdings bringt die HDF-Trägerplatte zwei Minuspunkte mit sich. Der erste Nachteil ergibt sich daraus, dass sie aus Holzfasern besteht.

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Weil sie dadurch empfindlicher auf Feuchtigkeit und Wasser reagiert, würden wir davon abraten, diesen Bodenbelag im Badezimmer und in anderen Feuchträumen einzusetzen. Als zweiter Nachteil kommt dazu, dass Vinyl mit einer HDF-Trägerplatte eine größere Aufbauhöhe hat als Rigid-Vinyl.

Was macht Rigid-Vinyl aus 1. Teil (1)

Auf welche Qualitätsmerkmale sollte man bei Rigid-Vinyl achten?

Obwohl Rigid-Vinyl noch recht neu ist, wächst das Angebot stetig. Dabei unterscheiden sich die Produkte nicht nur in der Ausführung und im Design, sondern auch in der Qualität voneinander.

Um die richtige Wahl zu treffen, ist gut zu wissen, worauf es beim Rigid-Vinyl eigentlich ankommt. Tatsächlich sind vor allem zwei Merkmale entscheidend.

Das erste Kriterium ist die Stärke der Trägerplatte. Kostengünstiges Vinyl hat oft eine recht dünne Trägerplatte. Aber je dünner die Trägerplatte ist, desto eher kann sie brechen. Zusätzlich wirkt sich die Plattenstärke auf die Stabilität der Klickverbindung aus, weil das Klicksystem ja in der Trägerplatte steckt.

Bei einer recht dünnen Trägerplatte ist die Gefahr größer, dass die Verbindungen zwischen den Vinylplanken oder -fliesen bei Belastung kaputtgehen. Gut ist deshalb, wenn die Trägerplatte ab etwa vier Millimeter dick ist.

Das zweite wichtige Qualitätsmerkmal ist die Anzahl der Schichten. Auch wenn verschiedene Bodenbeläge aus Rigid-Vinyl in der Draufsicht nahezu gleich aussehen, können sie sich im Aufbau deutlich voneinander unterscheiden.

Hier gilt als Faustregel, dass die Qualität mit der Anzahl der Schichten steigt. Rigid-Vinyl, das sich aus sechs Schichten aufbaut, ist also in den meisten Fällen hochwertiger als ein Bodenbelag mit nur drei oder vier Schichten.

Je nach Hersteller kann es dann noch weitere Unterschiede geben. Sie betreffen zum Beispiel das Gewicht des Materials, die zugesicherte Trittschalldämmung, eingearbeitete Feuchtigkeitsbarrieren oder Besonderheiten, die das Verlegen erleichtern.

Und was ist mit der Trittschalldämmung?

Bei Rigid-Vinyl stehen zwei Varianten zur Auswahl, nämlich einmal mit und einmal ohne integrierte Trittschalldämmung. Die Dämmung als Unterlage ist für den Trittschall und die Raumakustik unverzichtbar.

Das mitunter recht mühsame Verlegen einer guten Dämmung kannst du dir sparen, wenn du dich für ein Rigid-Vinyl entscheidest, das die Trittschalldämmung schon mitbringt.

Mit welcher Variante du besser beraten bist, hängt aber von deinen Ansprüchen ab. Die Praxiserfahrung zeigt, dass eine separate Trittschalldämmung oft besser und effektiver ist als eine integrierte.

Vorausgesetzt natürlich, du wählst eine passende Dämmung und verlegst sie richtig. Eine qualitativ hochwertige Dämmung reduziert die Geräusche beim Laufen über den Boden deutlich.

Das werden dir nicht nur deine Mitbewohner, sondern auch die Nachbarn danken.

Möchtest du dir einen Arbeitsschritt sparen oder spielt in deinem Wohnumfeld die Schallreduzierung keine ganz so große Rolle, liegst du mit der Variante mit integrierten Dämmmaterialien richtig.

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Achte beim Kauf aber trotzdem auf die Angabe des Herstellers zur garantierten Dämmung des Trittschalls. Diese Angabe erfolgt in Dezibel und je höher die Zahl ist, desto besser.

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Norbert Scheue, - Verfahrenstechniker Kunststoffe, Yvonne Niemann, - Mediengestalter in Digital u. Print, Gerd Vogel, PG Cutter und Werbetechniker, Youtuberin Sevilart (Deko- & Bastelvideos) sowie Ferya Gülcan, Künstlerin, Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, Christian Gülcan - Inhaber Marketing u. Medienagentur, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Anleitungen zum Thema Folien, Klebefolien, Kunststoffe, Etiketten und Aufkleber für Privat oder Gewerbe.

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