Wie geht Laminieren?

Wie geht Laminieren?

Dokumente, Visitenkarten, Anhänger, Ausweise oder Fotos können mit einer recht einfachen Technik schnell und sicher vor Umwelteinflüssen, Schmutz, Staub und Beschädigungen geschützt werden. Die Technik nennt sich Laminieren und hat nicht nur einen praktischen Nutzen, sondern ist auch im Bastelbereich sehr beliebt.

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Im Handumdrehen können nämlich tolle kleine Kunstwerke entstehen, angefangen bei Tischsets über Untersetzer für Gläser und Töpfe bis hin zu Lesezeichen oder Mousepads.

Wie geht Laminieren?

Beim Laminieren wird ein Objekt zwischen eine dünne Folie eingebettet. Der Vorgang, bei dem sich das Objekt mithilfe eines Klebstoffes mit den Folienschichten verbindet, wird als Laminieren oder auch Lamination bezeichnet. Dabei wird beim Laminieren zwischen zwei Verfahren unterschieden, nämlich zwischen dem Heiß- und dem Kaltlaminieren.

Beide Verfahren basieren auf demselben Prinzip, der entscheidende Unterschied ist die Temperatur:

·         Beim Heißlaminieren kommt es zu einer thermischen Verbindung zwischen dem Objekt und der Laminierfolie. Dafür ist die Laminierfolie mit einem Klebstoff beschichtet, der bei einer Temperatur zwischen 60 und 80 Grad Celsius aktiviert wird. Durch die Wärmeeinwirkung schmilzt der Klebstoff und durch das Zusammenspiel mit Druck werden die Folie und das Objekt zum laminierten Objekt zusammengepresst.

·         Beim Kaltlaminieren ist die Laminierfolie mit einem Klebstoff beschichtet, der bereits bei Zimmertemperatur aktiviert wird. Beim Kaltlaminieren ist deshalb keine Wärmeeinwirkung notwendig. Stattdessen entsteht die Verbindung hier nur durch den Druck beim Zusammenpressen. Um zu verhindern, dass die Folie vorzeitig zusammenklebt, sind Laminierfolien für das Kaltlaminieren mit einem Schutzpapier ausgestattet. Dieses Schutzpapier wird beim Laminieren abgezogen.

Laminierte Objekte sind wasserbeständig, vor Verschmutzung und Abrieb geschützt und können feucht abgewischt werden. Da die Laminierfolie praktisch nicht mehr entfernt werden kann, können laminierte Objekte außerdem kaum nachträglich bearbeitet und damit auch nicht gefälscht werden.

Dokumente, die einlaminiert wurden, werden von Ämtern und Behörden aber mitunter nicht anerkannt, denn die Echtheit der Dokumente kann dann oft nicht mehr geprüft werden. Gleiches kann passieren, wenn jemand seine Monats- oder Jahreskarte für öffentliche Verkehrsmittel oder seine Dauerkarte für öffentliche Einrichtungen laminiert.

Was wird fürs Laminieren benötigt?

Neben dem Objekt, das einlaminiert werden soll, ist Laminierfolie das wichtigste Utensil fürs Laminieren. Laminierfolien sind in aller Regel als sogenannte Laminiertaschen erhältlich. Hierbei handelt es sich um Folien, die in der Mitte zusammengeklappt sind. Die Mittelfalz kann als Orientierungshilfe dienen, um das Objekt gerade auszurichten.

Laminierfolien sind in verschiedenen Stärken erhältlich, wobei die Dicke üblicherweise in Mikrometer angegeben wird. Gängige Abkürzungen hierfür sind µm, µ, Mi, Mic und Mü. Dabei bezieht sich die Angabe immer auf eine Seite der Folie. Da Laminierfolien taschenartig zusammengeklappt sind, ist ein Objekt, das in eine Folie mit 50 µm einlaminiert ist, somit 100 Mikrometer plus die Stärke des Objekts dick.

Um zu laminieren, werden meist Laminiergeräte verwendet. Einfache Laminiergeräte für den Hausgebrauch sind bereits für unter 20 Euro zu haben. Mit den Geräten kann sowohl kalt als auch heiß laminiert werden. Allerdings sind im Heimlaminierverfahren nur wenige Durchgänge möglich, denn nach etwa einer halben Stunde schalten Hobby-Laminiergeräte ab und können erst wieder verwendet werden, wenn sie abgekühlt sind.

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Im Unterschied dazu eignen sich professionelle Laminiergeräte auch für den Dauereinsatz. Außerdem sind sie in der Lage, in wesentlich kürzerer Zeit deutlich größere Flächen zu laminieren. Für den herkömmlichen Einsatz im Privat- und Bastelbereich reichen einfache Laminiergeräte aber trotzdem völlig aus.

Kann auch ohne Laminiergerät laminiert werden?

Ein Laminiergerät macht das Laminieren sehr einfach und bequem. Schließlich muss das Objekt nur in die Folientasche eingelegt und darin wie gewünscht ausgerichtet werden. Anschließend wird die befüllte Folientasche durch das Laminiergerät geschoben und nach einem kurzen Moment kommt auf der anderen Seite das fertig einlaminierte Objekt heraus.

Zwingend erforderlich ist ein Laminiergerät aber nicht, denn sowohl das Kalt- als auch das Heißlaminieren sind grundsätzlich auch ohne Gerät möglich:

·         Beim Kaltlaminieren sollte eine Scheckkarte, ein Lineal oder ein ähnlicher Gegenstand mit einer geraden Kante als Hilfsmittel verwendet werden. Weiteres Werkzeug ist nicht erforderlich. Das Objekt wird nun in die Folientasche eingelegt und wie gewünscht ausgerichtet. Anschließend wird das Schutzpapier an der Stelle, an der die beiden Folienschichten miteinander verbunden sind, ein Stück weit abgezogen.

Mit der Scheckkarte oder einem anderen Hilfswerkzeug wird die Folie dann dort, wo das Papier abgezogen ist, fest mit dem Objekt zusammengedrückt und gleichzeitig glatt ausgestrichen. Beim Glattstreichen der Folie sollte mit mäßigem Druck und immer von der Mitte zu den Rändern hin gearbeitet werden. Wichtig ist aber, wirklich sorgfältig vorzugehen, damit keine unschönen Luftblasen entstehen. Nach und nach wird so das gesamte Schutzpapier abgezogen und die Laminierfolie glatt ausgestrichen.

Beim Heißlaminieren ersetzt das Bügeleisen das Laminiergerät. Dafür wird das Objekt zwischen die Heißlaminierfolie gelegt und ausgerichtet. Um das Bügeleisen zu schonen und die Folie nicht zu beschädigen, wird das Ganze dann mit einem dickeren Stück Stoff oder einem Handtuch abgedeckt.

Anschließend wird mit viel Druck über die Fläche gebügelt. Durch die Hitze wird der Klebstoff aktiviert, schmilzt und die Folie verbindet sich mit dem Objekt. Auf welche Temperatur das Bügeleisen eingestellt werden muss, hängt davon ab, wie dick die Folie ist. Je stärker die Folie ist, desto höher muss die Temperatur sein. Angaben dazu finden sich aber auf der Verpackung. Der recht große Druck beim Bügeln ist notwendig, um Luftblasen zu vermeiden. Diese lassen sich nämlich praktisch nicht mehr entfernen.

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Norbert Scheue, - Verfahrenstechniker Kunststoffe, Yvonne Niemann, - Mediengestalter in Digital u. Print, Gerd Vogel, PG Cutter und Werbetechniker, Youtuberin Sevilart (Deko- & Bastelvideos) sowie Ferya Gülcan, Künstlerin, Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, Christian Gülcan - Inhaber Marketing u. Medienagentur, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Anleitungen zum Thema Folien, Klebefolien, Kunststoffe, Etiketten und Aufkleber für Privat oder Gewerbe.