Was ist Dachfolie?

Was ist Dachfolie?

Eine funktionstüchtige Dachabdichtung ist enorm wichtig. Kann witterungsbedingte Feuchtigkeit eindringen, besteht nicht nur die Gefahr, dass sich sehr schnell gesundheitsschädlicher Schimmel bildet. Auch der Dachstuhl kann Schaden nehmen und so die gesamte Bausubstanz gefährden.

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Um ein Dach zuverlässig und dauerhaft abzudichten, gibt es mehrere Möglichkeiten. Zu den gängigsten Methoden gehört dabei das Verlegen von Dachfolie unterhalb der eigentlichen Dacheindeckung. Dabei kann Dachfolie sowohl bei einem Neubau als auch zur Sanierung von beschädigten Dachflächen und für Nachbesserungsarbeiten eingesetzt werden.

Was ist Dachfolie?

Bei Dachfolie handelt es sich um eine Folie, die meist aus Kunststoff besteht und PU oder PVC enthält. Diese Materialen sorgen dafür, dass die Dachfolie sehr widerstandsfähig ist und problemlos jeder Witterung standhält. Außerdem ist Dachfolie elastisch und passt sich der jeweiligen Dachfläche so beim Verlegen optimal an. Dachfolie wird meist in Bahnen verlegt. Je nach Dach und Verwendungszweck kommen für die Befestigung der Folie dann drei mögliche Varianten in Frage:

1.       Lose Verlegung:

Eine lose verlegte Dachfolie eignet sich in erster Linie bei Dachflächen, die begrünt werden sollen. Hier wird die Dachfolie nur aufgelegt. Das Substrat und die Vegetationsschicht, die anschließend aufgebracht werden, beschweren die Dachfolie und fixieren sie auf dem Dach.

2.       Verkleben:

Bei der Verklebung kommt ein Kontaktkleber zum Einsatz. Er wird vollflächig aufgetragen und sorgt so dafür, dass die Dachfolie fest auf der Dachfläche haftet. Da die Folie selbst aus einzelnen Bahnen besteht, gibt es aber entsprechende Nahtstellen. Um hier der Gefahr von Undichtigkeiten entgegenzuwirken, werden die Nahtstellen meist zusätzlich verschweißt oder vulkanisiert.

3.       Mechanische Befestigung:

Wird die Dachfolie mechanisch befestigt, kann sie direkt mit der Dachkonstruktion verschraubt werden. Eine andere Möglichkeit ist, Befestigungsbänder auf der Dachkonstruktion zu montieren, auf denen die Dachfolie dann haftet.

Eine andere Form der Dachfolie ist die EPDM Dachabdichtung. Diese Dachfolie besteht aus einer Verbindung aus Kunststoff und Kautschuk. Der große Pluspunkt der EPDM Dachfolie besteht darin, dass sie als Elastomer chemisch äußerst stabil ist und es folglich kaum zu Reaktionen mit anderen Stoffen kommt. Daneben gibt es Dachfolie in flüssiger Form.

Hierbei wird der flüssige Kunststoff ähnlich wie beim Streichen einer Wand auf die Dachfläche aufgetragen. Die Folie bildet sich, wenn das Material erstarrt ist. Der Vorteil von flüssiger Dachfolie ist, dass eine in sich geschlossene Fläche ohne Nahtstellen entsteht. Dadurch ist die Dachabdichtung weniger anfällig für undichte Stellen.

Wann wird Dachfolie verlegt?

Die Dachabdichtung gehört zu den grundlegenden Voraussetzungen für ein solides, zuverlässiges und funktionstüchtiges Dach. Die Anforderungen, denen eine Dachabdichtung gerecht werden muss, sind durch die DIN Norm 18531 vorgegeben. Dabei kann Dachfolie bei der Erstabdichtung verlegt werden. Vor allem bei Flachdächern ist dies auch gängige Praxis.

Bei Dächern, die keine oder eine nur sehr geringe Neigung haben, kann Regenwasser oft nur begrenzt abfließen. Zudem sind Flachdächer Witterungseinflüssen stärker ausgesetzt als Steildächer. An dieser Stelle kann die Dachfolie ihre Stärken ausspielen, denn sie sorgt für eine in sich geschlossene, lückenlose und sehr widerstandfähige Abdichtung. Zudem ist Dachfolie wurzelfest.

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Die Eigenschaft, dass Dachfolie ein Ein- und Durchdringen von Wurzelwerk verhindert, ist wichtig, weil Flachdächer recht anfällig für eine ungewollte Dachbegrünung sind. Umgekehrt kommt diese Eigenschaft aber auch dann zum Tragen, wenn das Flachdach gerade bepflanzt werden soll. Aus diesem Grund werden übrigens nicht nur Flachdächer, sondern auch Dachterrassen, Balkone und ebenerdige Terrassen gerne mit Dachfolie abgedichtet. Bei einem Steildach sorgt Dachfolie dafür, dass Feuchtigkeit und Nässe zuverlässig abgeleitet werden. Gleichzeitig hat die Dachfolie eine isolierende Wirkung und bringt so einen zusätzlichen Wärmeschutz mit sich. Neben der Erstabdichtung bietet sich Dachfolie aber auch an, wenn Sanierungsarbeiten notwendig sind.

Weil sich die Dachfolie an die Dachoberfläche anpasst, kann sie sehr gut auf bereits vorhandene Abdichtungen aufgelegt werden. Schäden an der Dachdeckung, undichte Stellen bei der Dachabdichtung oder Beschädigungen im Bereich des Schornsteins lassen sich so reparieren. Die verwendeten Materialien stellen dabei eine hohe Verträglichkeit mit Bitumen und anderen Abdichtungswerkstoffen sicher.

Worauf gilt es bei Dachfolie zu achten?

Je nach Verwendungszweck ist Dachfolie aus unterschiedlichen Materialien erhältlich und auch die Art, wie die Dachfolie verlegt und auf dem Dach fixiert wird, kann an die Gegebenheiten angepasst werden. Generell sollte das Abdichten des Daches aber dem Fachmann überlassen bleiben.

Er kann nicht nur eine geeignete Dachfolie auswählen, sondern sie auch so verlegen, dass tatsächlich eine geschlossene Schutzschicht entsteht. Schadhafte und undichte Stellen können fatale Folgen haben, denn wenn Feuchtigkeit in den Dachstuhl dringt, dauert es meist nicht lange, bis sich Schimmel bildet.

Schimmel wiederum kann sowohl die Bausubstanz als auch die Gesundheit der Hausbewohner erheblich in Gefahr bringen. Um teure Reparaturarbeiten zu vermeiden, ist es also besser, gleich die Hilfe eines Profis in Anspruch zu nehmen.

Je nach Material und Arbeitsaufwand können die preislichen Unterschiede recht groß sein. Selbstverständlich spricht überhaupt nichts dagegen, sich mehrere Angebote von Dachdeckerbetrieben einzuholen und miteinander zu vergleichen. Letztlich sollten die Kosten aber nicht das einzige, ausschlaggebende Kriterium sein. Entscheidend sollte vielmehr sein, wie hochwertig, widerstandfähig und langlebig das Material ist.

Schließlich bringt es nichts, wenn die Dachabdichtung zwar kostengünstiger war als eine andere Variante, schon nach wenigen Jahren aber ausgebessert oder gar komplett erneuert werden muss. Ein Faktor, der in diesem Zusammenhang übrigens gerne übersehen wird, ist die UV-Resistenz. Dabei ist gerade die UV-Resistenz ein wesentlicher Aspekt, wenn es um die Witterungsbeständigkeit und damit um die Lebensdauer einer Dachfolie geht.

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Norbert Scheue, - Verfahrenstechniker Kunststoffe, Yvonne Niemann, - Mediengestalter in Digital u. Print, Gerd Vogel, PG Cutter und Werbetechniker, Youtuberin Sevilart (Deko- & Bastelvideos) sowie Ferya Gülcan, Künstlerin, Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, Christian Gülcan - Inhaber Marketing u. Medienagentur, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Anleitungen zum Thema Folien, Klebefolien, Kunststoffe, Etiketten und Aufkleber für Privat oder Gewerbe.