Tipps zu Schutzsystemen vor Graffiti

Infos und Tipps zu Schutzmaßnahmen und Schutzsystemen vor Graffiti

Die Geschichte von Graffiti reicht eigentlich schon sehr lange zurück, denn sogar im alten Pompeji gab es bereits mit Schriften und Karikaturen verzierte Wände. Die uns heute bekannte Form von Graffiti entstand allerdings erst Anfang der 1970er-Jahre und verbreitete sich hauptsächlich von New York aus über die ganze Welt. Schon rund zehn Jahre später etablierte sich die sogenannte Graffiti-Art als anerkannte Kunstrichtung, vertreten durch Künstler wie beispielsweise Keith Haring.

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Dabei gehört die Graffiti-Kunst zu den Kunstrichtungen, die viel Raum für Kreativität bieten und ein breit gefächertes Repertoire nutzen. Dieses reicht von schlichten Buchstaben über dekorativ gestaltete Schriftzüge bis hin zu sehr aufwändigen und überaus kunstvoll gestalteten Bildern. Auch wenn Graffiti mittlerweile eine anerkannte Kunstrichtung ist und regelmäßig Ausstellungen und auch Wettbewerbe stattfinden, ist die Meinung zu Graffiti nach wie vor sehr gespalten. Für die einen sind Graffiti tatsächlich Kunstwerke, die Farbakzente setzen und so vor allem die oft grauen und tristen Betonwände in Großstädten etwas freundlicher und lebendiger wirken lassen. Für die anderen sind Graffiti schlichtweg hässliche Schmierereien.

Dies wiederum liegt sicherlich nicht zuletzt auch daran, dass ein großer Teil der Graffiti illegal entsteht. Werden beispielsweise Hauswände, Garagentore, Schaufenster, Jalousien, Wartehäuschen von Bushaltestellen, Züge, Fahrzeuge, Brücken, Automaten oder Schilder ohne Zustimmung der Eigentümer besprüht, handelt es sich um eine Sachbeschädigung, die sowohl straf- als auch zivilrechtliche Konsequenzen haben kann. Dabei spielt es dann auch keine Rolle, ob das Graffito handwerklich gut gemacht und kunstvoll gestaltet ist oder ob es sich lediglich um eine schnelle und wenig professionelle Farbschmiererei handelt.

Der Reiz des Verbotenen ist sicherlich eines der Hauptprobleme, mit denen sich die Bemühungen, das unverwünschte Besprühen einzudämmen, konfrontiert sehen. Aus Sicht des Besitzers stellt sich in aller Regel aber nicht die Frage, ob das Graffito an seinem Objekt Kunst oder eine ärgerliche Schmiererei ist, sondern für ihn ist wichtiger, wie das Graffito möglichst schnell und ohne größere Schäden wieder verschwindet. Es gibt mehrere Möglichkeiten, um ein Graffito zu entfernen, aber allen möglichen Reinigungsmaßnahmen ist gemeinsam, dass sie recht aufwändig und oft verhältnismäßig teuer sind. Besser ist daher, bereits im Vorfeld Maßnahmen zum Schutz vor Graffiti zu ergreifen.

Welche Möglichkeiten es hierfür gibt, erklärt die folgende Übersicht mit den wichtigsten Infos und Tipps zu Schutzmaßnahmen und Schutzsystemen vor Graffiti:

Versiegelungen als Schutzmaßnahmen vor Graffiti

Ein probates Mittel, um Oberflächen vor Graffiti zu schützen, besteht darin, eine Schutzschicht aufzutragen. Bei den Schutzsystemen handelt es sich um sogenannte Sperrschichten, die verhindern, dass die aufgesprühten Farben haften bleiben oder in den Untergrund eindringen.

Dadurch kann die Schmiererei beseitigt werden, ohne dass der Untergrund Schaden nimmt Zur Auswahl stehen dabei sowohl temporäre als auch dauerhafte Versiegelungen:

  • Temporäre Schutzschichten werden auch als sogenannte Opfersysteme bezeichnet. Je nach System und Untergrund hält ihre Schutzwirkung bis zu fünf Jahre lang an. Wurde die versiegelte Oberfläche besprüht, reicht ein heißer Wasserstrahl aus, um das Graffito zu beseitigen. Je nach System fließt die Farbe dann entweder ab oder die Schutzschicht wird abgezogen. Auf die gereinigte Fläche kann anschließend erneut eine Schutzschicht aufgetragen werden. Die Pluspunkte von temporären Schutzschichten liegen in ihrem verhältnismäßig günstigen Preis und ihrer sehr guten Wasserdampfdurchlässigkeit. Zudem lassen sich die aufgetragenen Schutzschichten problemlos wieder entfernen. Nachteilig ist jedoch, dass die Schutzschichten im Laufe der Zeit porös werden und empfindlich auf mechanische Beschädigungen reagieren, so dass in regelmäßigen Abständen Wartungen erforderlich sind. Zudem muss die Schutzschicht jedes Mal erneuert werden, wenn ein Graffito beseitigt wurde.
  • Permanente Schutzschichten haften dauerhaft auf dem Untergrund. Sie können nicht wieder entfernt werden, müssen im Gegenzug aber auch nicht regelmäßig gewartet und erneuert werden. Ein Graffito, das aufgesprüht wurde, lässt sich in aller Regel gut abwaschen, ohne dass der Untergrund oder die Schutzschicht Schaden nehmen. Nachteilig ist aber, dass die Schutzschichten empfindlich auf Feuchtigkeit im Mauerwerk reagieren und die Wasserdampfdurchlässigkeit eher schlecht ist. Zudem können die Schutzschichten, die teurer sind als temporäre Schutzsysteme, im Laufe der Zeit vergilben.
  • Graffitischutzlacke können sowohl als Schutzmaßnahme im Vorfeld als auch als nachträglicher Schutz aufgetragen werden. Wurde die Fassade besprüht, wird zuerst eine Grundierung auf das Graffito aufgetragen. Danach wird die Fläche überstrichen, um sie zu neutralisieren, und die letzte Schicht bildet schließlich der Graffitischutzlack im gewünschten Farbton. Wird die Fläche nun erneut besprüht, kann das Graffito mit handelsüblichen Reinigungsmitteln abgewaschen werden. Als Schutzmaßnahme im Vorfeld werden meist farblose und damit nicht sichtbare Graffitischutzlacke verwendet.
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Folien als Schutzmaßnahmen vor Graffiti

Neben Schutzversiegelungen bieten auch Folien Schutz vor Graffiti, wobei diese Folien auch unter den Bezeichnungen Anti-Graffitifolie oder Anti-Vandalismus-Folie angeboten werden. Die transparenten und damit nicht sichtbaren Folien schützen die beklebte Fläche vor Farbschmierereien, Säureangriffen und Kratzern, einige Folien bieten außerdem Splitterschutz.

Kleinere Verschmutzungen durch Farbe oder Filzstifte können meist abgewaschen werden. Bei starken Verschmutzungen kann die Folie samt Graffito rückstandfrei abgezogen und durch eine neue Folie ersetzt werden. Es gibt aber auch permanente Foliensysteme, die durchaus mehrere Graffiti-Attacken überstehen. Die Pluspunkte von Anti-Graffitifolien liegen darin, dass sie leicht anzubringen, vergilbungsfrei, lichtecht und beständig gegenüber Witterungseinflüssen sind. Zudem können die insgesamt sehr pflegeleichten Folien jederzeit ohne Rückstände entfernt und sowohl im Außen- als auch im Innenbereich verwendet werden.

Allerdings sind die Folien nicht für alle Flächen geeignet. Entwickelt wurden die Folien in erster Linie für Glasflächen, aber auch auf anderen glatten Oberflächen, beispielsweise aus Metall oder Kunststoff, ist eine Anwendung möglich. Auf rauen, unebenen oder porösen Oberflächen hingegen können die Schutzfolien nicht installiert werden.

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Norbert Scheue, - Verfahrenstechniker Kunststoffe, Yvonne Niemann, - Mediengestalter in Digital u. Print, Gerd Vogel, PG Cutter und Werbetechniker, Youtuberin Sevilart (Deko- & Bastelvideos) sowie Ferya Gülcan, Künstlerin, Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, Christian Gülcan - Inhaber Marketing u. Medienagentur, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Anleitungen zum Thema Folien, Klebefolien, Kunststoffe, Etiketten und Aufkleber für Privat oder Gewerbe.