Hilfreiche Tipps zum Verkleben von Folien

Hilfreiche Tipps zum Verkleben von Folien

Eine Glastür soll mit einem Sichtschutz, einem Ornament oder einem Schriftzug ausgestattet werden. Der Laptop oder das Handy könnten einen neuen Look vertragen. Dem Auto würde eine individuelle Note gut stehen. Die liebgewonnene, aber nicht sehr dekorative Kommode müsste aufgepeppt werden.

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Die Wand soll mit einem chicen Wandtattoo verziert werden: Folien können an den verschiedensten Stellen zum Einsatz kommen und im Handumdrehen für eine neue Optik sorgen. Die Verklebeanleitungen, die üblicherweise zusammen mit den Folien geliefert werden, klingen auch nicht sonderlich kompliziert.

Im Prinzip sollte es also jeder hinbekommen, seine Folie wie geplant anzubringen. In der Praxis gestaltet sich das Verkleben dann aber manchmal doch schwieriger als gedacht. So will sich die Folie nicht richtig vom Trägerpapier lösen, ist irgendwie schief, will nicht richtig halten, klebt sofort irgendwo fest, wo sie es eigentlich nicht sollte, oder es bilden sich unschöne Blasen und Falten. Mit den richtigen Tricks sollten sich diese Probleme jedoch vermeiden lassen.

Hier also ein paar hilfreiche Tipps zum Verkleben von Folien:

Tipp 1: Auf die richtige Temperatur achten.

Damit sich eine Folie gut verarbeiten lässt, problemlos vom Trägerpapier löst und optimal haftet, spielt die Temperatur eine große Rolle. Dies gilt sowohl für die Folie als auch für den Untergrund, auf den die Folie aufgebracht werden soll. Die ideale Temperatur hängt zwar immer von der Folienart und dem Klebeverfahren ab.

Generell kann aber nichts schiefgehen, wenn eine Folie bei normaler Zimmertemperatur oder ein wenig darunter verarbeitet wird. Auf einer Oberfläche, die direkt der prallen Sonne ausgesetzt oder stark erwärmt ist, könnte sich die Folie verziehen. Außerdem könnte die Klebewirkung zu schnell einsetzen und die Klebeschicht zu schnell aushärten.

Ist die Oberfläche sehr kalt, kann es passieren, dass die Folie nicht haftet. Die Folie selbst sollte vor dem Verkleben am besten ausgebreitet und flach hingelegt werden. So kann sich das Material akklimatisieren. Außerdem wird verhindert, dass durch eine längere Lagerung in einem Karton oder einer Papprolle unschöne Knicke entstehen.

Tipp 2: Die Oberfläche vorbereiten.

Einer der wichtigsten Punkte und eine Grundvoraussetzung für ein ansehnliches Ergebnis ist die richtige Vorbereitung des Untergrunds. Wenn der Untergrund schmutzig, staubig oder fettig ist, wird die Folie nicht richtig haften. Befinden sich kleine, lose Teilchen wie Staubkörnchen, Sand, Farbpartikel oder abstehende Beschichtungsstückchen auf der Oberfläche, werden sie sich als Unebenheiten auf der Folie abzeichnen.

Wichtig ist also, die Oberfläche vorher gut zu reinigen. Bei den meisten Oberflächen kann die Reinigung mit einem Universalreiniger oder etwas Spiritus und einem weichen, fusselfreien Tuch erfolgen. Stehen Teilchen von der Beschichtung oder einer Farbschicht ab, sollte die Oberfläche vorsichtig abgeschmirgelt oder zumindest gründlich abgesaugt werden.

Wird die Folie auf eine frisch gestrichene oder lackierte Fläche aufgebracht, muss die Fläche komplett durchgetrocknet sein.

Tipp 3: Geeignete Werkzeuge verwenden.

Das Werkzeug, mit dem eine Folie üblicherweise angedrückt und geglättet wird, nennt sich Rakel. Wer keine Rakel hat, kann sich aber auch mit anderen Werkzeugen behelfen.

So erfüllen beispielsweise ein Lineal, eine Scheckkarte, eine Holzleiste oder ähnliche Gegenstände mit einer geraden Kante die gleiche Funktion. Damit es nicht zu Kratzern auf der Folie kommt, kann das Hilfswerkzeug mit einem Stück Stoff oder auch Küchenrolle umwickelt werden. Eine kleine Gummirolle ist als Andrückwerkzeug ebenfalls geeignet.

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Tipp 4: Nass verkleben.

Viele Folien können sowohl trocken als auch nass verklebt werden. Erlauben die Folie und der Untergrund die Nassverklebung, ist es oft eine gute Entscheidung, sich für dieses Verfahren zu entscheiden. Dies gilt vor allem dann, wenn eine größere Fläche mit einer Folie beklebt werden soll. Durch den Wasserfilm lässt sich die Folie leichter verschieben und so einfacher positionieren. Außerdem entfaltet sich die Klebekraft langsamer, was Blasen und Falten entgegenwirkt.

Für die Nassverklebung wird zunächst ein Gemisch aus einem Liter Wasser und zwei Tropfen Spülmittel in eine herkömmliche Sprühflasche gefüllt. Mit diesem Gemisch wird die Oberfläche besprüht. Anschließend wird ein Stück des Trägerpapiers von der Folie abgezogen. Die nun frei liegende Klebeseite wird ebenfalls besprüht. Dann kann die Folie auf der Oberfläche positioniert und leicht angedrückt werden.

Danach wird wieder ein Stück Trägerpapier abgezogen, die Folie ausgerichtet und erneut angedrückt. So geht es Stück für Stück weiter, bis das gesamte Trägerpapier abgezogen und die Folie auf der Oberfläche angebracht ist. Zwischendurch können die Oberfläche und die Klebeseite der Folie bei Bedarf natürlich erneut besprüht werden. Ist die gesamte Folie verklebt, müssen das überschüssige Wasser und eventuelle Blasen herausgestrichen werden. Dazu wird in der Mitte begonnen und zu den Rändern hin gearbeitet.

Das Andrückwerkzeug wird also in der Mitte der Fläche angesetzt und dann mit mäßigem Druck bis zu den Kanten geführt. Milchige Schlieren unter der Folie verschwinden von alleine. Je nach Folie, Oberfläche und Temperatur dauert es nun ein bis drei Tage, bis die Folie ihre vollständige Klebekraft entwickelt hat.

Tipp 5: Beim Trockenverkleben Stück für Stück vorgehen.

Einige Folien können nur trocken verklebt werden. Manchmal lässt auch die Oberfläche keine Nassverklebung zu. Anders als beim Nassklebeverfahren lässt sich die Folie beim Trockenklebeverfahren auf der Oberfläche nicht hin- und herschieben. Wichtig ist deshalb, von Anfang an auf die richtige Positionierung zu achten. Um die Folie aufzukleben, wird sie zunächst an der gewünschten Stelle angelegt.

Das Trägerpapier wird aber noch nicht abgezogen. Sitzt die Folie an der richtigen Stelle, wird sie an der oberen Kante mit Klebeband oder Malerkrepp fixiert. Anschließend wird die Folie nach oben geklappt. Nun wird das Trägerpapier ein paar Zentimeter weit abgezogen.

Dann wird die Folie wieder nach unten geklappt und das Stück, bei dem die Klebesicht freiliegt, fest angedrückt. Mit dem Andrückwerkzeug wird dieses Stück nun glatt ausgestrichen. Danach wird wieder ein kleines Stück des Trägerpapiers abgezogen und dieses Folienstück angedrückt. So geht es Stück für Stück weiter.

Tipp 6: Blasen entfernen.

Wenn die Folie Stück für Stück angedrückt und sorgfältig ausgestrichen wurde, sollten eigentlich keine Blasen vorhanden sein. Falls es doch passiert ist, können die Blasen mit einer Nadel aufgestochen werden. Dazu wird die Nadel einmal in die Blase gepiekst und die Folie an dieser Stelle vorsichtig mit dem Fingernagel glattgestrichen.

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Norbert Scheue, - Verfahrenstechniker Kunststoffe, Yvonne Niemann, - Mediengestalter in Digital u. Print, Gerd Vogel, PG Cutter und Werbetechniker, Youtuberin Sevilart (Deko- & Bastelvideos) sowie Ferya Gülcan, Künstlerin, Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, Christian Gülcan - Inhaber Marketing u. Medienagentur, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Anleitungen zum Thema Folien, Klebefolien, Kunststoffe, Etiketten und Aufkleber für Privat oder Gewerbe.